Raunchy - Death Pop Romance

Review

Ein Granatenalbum rauszubringen hat, kaum zu verhehlen, erhebliche Vorteile für Macher und Rezipienten. Das soll auch schließlich und natürlich das Ziel einer jeden Band sein, ihr maximales musikalisches Talent kanalisiert auf Scheibe zu bannen. Doch hat es auch einen Nachteil: Der Nachfolger droht, Erwartungshaltungen nicht erfüllen zu können und im Schatten dessen zu versinken. Und dies scheint sich bei den Dänen RAUNCHY mit „Confusion Bay“ und „Death Pop Romance“ zumindest tendenziell zu bestätigen.

Das Motto des Albums steht im Titel geschrieben: Wie schon beim Vorgänger erlebt man ratternde Gitarren und ein ordentlich ballerndes Schlagzeug, energisch, frisch, einen ticken düsterer und gleichzeitig melodiöser Arm in Arm einhergehend mit oft schon poppig vorgetragenen Refrains, die zielsicher durch Elektro/Synthie-Elemente untermalt werden. Dies mündet dann in so Knaller wie „Abandon Your Hope“, der alle Elemente in sich trägt, die RAUNCHY ausmachen. Ähnlich der Song „The Curse Of Bravery“, der über einen fetten Moshpart Luft tankt, um im Pre-Chorus abzugehen wie ein Zäpfchen. Wer braucht einen garantierten Ohrwurm? „Live The Myth“, stets zu Diensten.

Wo Licht, da Schatten, wenn auch auf hohem Niveau: Die Songs sind überraschungsarm, (fast) immer gleich gestrickt und drehen im Refrain oft eine Runde zuviel. Die Variabilität des Vorgängers bleibt hier zu Teilen auf der Strecke. Leider bewegen sich einige Lieder in der Beliebigkeit, was das Album in der Summe der Lieder gegen Ende in ein kleines Loch fallen lässt. Obwohl der neue Sänger seine Aufgabe eigentlich gut macht, scheinen die cleanen Vocals an Volumen verloren zu haben, was sich besonders auf der Bühne offenbart.

So kann der verwöhnte Zuhörer zumindest davon ausgehen (oder hoffen), dass dieses Album wiederum seinen Nachfolger nicht in den Schatten stellten wird.

26.02.2006
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