Red Fang - Murder The Mountains

Review

RED FANG aus Portland, Oregon sind so etwas wie das typische Relapse-Signing schlechthin. Ihre Interpretation vollkommen trendfreien Heavy Rocks erinnert noch im ersten Song “Malverde” an eine groovige und eingängige Version von MASTODON, hier regiert neben dem überaus faszinierend-schmatzenden Gitarrensound auch Brent Hinds-mäßiger, recht harscher Gesang. Vocaltechnisch beschränkt sich die Band anschließend auf eine etwas melodischere Variante, wobei die Parallelen zu den genannten Vorbildern nie ganz wegzudiskutieren sind. Die Musik ist meist ein mächtig cooler und mitreißender Cocktail aus Sludge, Stoner Rock, Punk und ein wenig Doom. Besonders gelungen sind die kürzeren, auf den Punkt kommenden Wüstenstaub-Dampframmen, die eine heimelige Prärie-Atmosphäre in die heimische Bude zaubern, während bei den etwas längeren Songs mitunter kleinere Längen aufkommen, weil die Band ein und dasselbe Riff gegen Ende ein bisschen zu lange runterreißt.

Dass Blues und Doom zu musikalischen Urzeiten offensichtlich mal genau das Gleiche waren, beweist das mit hübschen Leads ausgestattete “The Undertow”, bei dem KYUSS und BLACK SABBATH in trauter Zweisamkeit vor sich hin jammen. Die Retrokeule wird bei “Number Thirteen” geschwungen, hier klingen Bands wie WOLFMOTHER oder die obligatorischen Querverweise aus dem amerikanischen Süden durch. Bei “Into The Eye” treffen DOWN, BARONESS und wieder einmal MASTODON aufeinander, der progressive, metallische und leicht Hardcore-lastige Vibe letztgenannter bleibt jedoch außen vor. “Human Herd” zieht zum Ende hin noch mal alle Register und stellt mit seinem relaxten Schnodder-Gesang, den leicht psychedlischen Melodien und den präzisen und trockenen Riffs ein echtes Highlight dar. Den Mix übernahm übrigens der bereits durch seine Arbeit mit KINGS OF LEON oder den WHITE STRIPES bekannte Vance Powell, produziert wurde “Murder The Mountains” von Chris Funk – beide haben einen astreinen Job abgeliefert und den Songs einen heutzutage erfreulicherweise immer öfter wiederzufindenden warmen und natürlichen Sound aufs Leib gezimmert.

Wer bei den genannten Bands in Freudentränen ausbricht, wird mit RED FANG einen guten – Achtung – Fang machen und dürfte mit dem Album seinen Spaß haben. Das Debüt hat nur wenige Ausfälle und punktet mit vorzeigbarem Songmaterial, den Überflieger-Hit können uns RED FANG ja mit Album Nummer zwei nachliefern. Genre-Fans sollten nicht zögern.

19.03.2011
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