Schizophrenia - Voices

Review

Die Death-Thrash-Party läuft ja schon ewig auf vollen Touren, meist in einem recht elitären Kreis. Doch manchmal crashen eben auch neue Gäste unvermittelt diese Festivitäten und hinterlassen krachend ihre dreckige Duftmarke. Dieses kleine Kunststück gelingt SCHIZOPHRENIA mit ihrer Debüt-EP „Voices“ durchaus.

SCHIZOPHRENIA deuten mit diesem Scheibchen ihr Potential mehr als nur an. Die Jungs platzen einfach mal ganz frech rein in die laufende Party und produzieren gekonnt 20 Minuten lang Kleinholz. Und dann sind sie auch schon wieder verschwunden, hinterlassen aber so viel Eindruck, dass man die jungen Belgier beim nächsten Mal besser schon von vorneherein einlädt.

Wenn man sich schon nach einem SEPULTURA-Klassiker benennt, dann hat man eigentlich die verdammte Pflicht, dieser Thrash-Legende auch irgendwie zu huldigen. Und genau das tun SCHIZOPHRENIA mit einigen richtig feinen Ideen, vor allem zu Beginn der Songs. Ansonsten kann man die Mucke der Jungs eigentlich recht unkompliziert auf den Punkt bringen. Coole Riff-Salven, gute Tempowechsel, der Gesang wird herrlich gekeift und die Songs gefallen generell mit jeder Menge Druck auf dem Kessel. Frische, Härte und Unbekümmertheit vermischen sich hier zu einem echt schmackhaften Ganzen.

SCHIZOPHRENIA bringen frischen Wind in alte Segel

Neben den bereits erwähnten SEPULTURA (vor allem bei „Perpetual Perdition“, „Mortal Sin“ und „Beyond Reality“) huldigen die Belgier aber auch Kapellen wie LEGION OF THE DAMNED beim Titelsong oder aber PROTECTOR („Schizophrenia“). Damit sind SCHIZOPHRENIA mal wieder so ein typisches Beispiel für die Kategorie „Innovation gleich Null, dafür Spaßfaktor richtig hoch“.

Die Band macht natürlich nichts, was man nicht schon genau so gehört hat, von den Platzhirschen selbstverständlich auch um einiges besser. Da müssten SCHIZOPHRENIA schon noch eine gewisse eigene Note ins Spiel bringen oder aber absolute Knaller schreiben, dann wäre das Ganze so richtig rund. Aber als Einstand ist diese EP absolut formidabel.

Wenn SCHIZOPHRENIA an die gute Leistung von „Voices“ anknüpfen und dann im LP-Format sogar noch nachlegen können, dann findet man die Jungs bei der nächsten Party sicher zumindest auf der Gästeliste. Schließlich passen solche Gäste einfach perfekt zu Thrash und Dosenbier.

21.01.2020
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