Shadows Fall - Threads Of Life

Review

SHADOWS FALL schlagen auf ihrem aktuellen Werk „Threads Of Life“ einen ähnlichen Weg ein wie TRIVIUM mit ihrem letzten Album „The Crusade“. Bis jetzt durften beide Formationen als unangefochtene Leader der New Wave Of American Heavy Metal durchgehen. Doch wie schon die Mannen um Matt Heafy entdeckt auf einmal auch die Truppe rund um Oberrasta Brian Fair ihre alten Metal Roots wieder und liefert ein Album ab, das sich wesentlich mehr an old-schooligem Thrash orientiert als an modernen Grundstrukturen.

Lag bei TRIVIUM das Augenmerk noch eher auf METALLICA und Stadionatmosphäre a la MÖTLEY CRÜE, tönen SHADOWS FALL ein wenig mehr in Richtung TESTAMENT und klassischen Hard Rock. Als perfektes Beispiel dafür geht direkt der Opener „Redemption“ durch, der auf der einen Seite durch bretthartes Thrash-Riffing und fiese Shouts begeistert, um im nächsten Moment durch einen höchst eingängigen Refrain mit superben cleanen Vocals zu überraschen. So kann es weiter gehen. „Failure Of The Devout“ schlägt voll in die TESTAMENT-Kerbe, während andere Stücke von der Aufmachung her auch auf schon erwähntem „The Crusade“ Platz gefunden hätten.

Doch ab der gähnend langweiligen Halbballade „Another Hero Lost“ durchzieht ein unverständlicher Bruch diese Platte. Ab sofort gehen SHADOWS FALL uninspiriert und völlig ohne Höhepunkte zu Werke. Gemessen an der Hitdichte ihrer alten Alben reibt man sich verwundert die Augen, warum der Massachusets-Fünfer auf einmal nur noch die erste Albumhälfte wiederkäut, während es TRIVIUM geschafft haben, den Spannungsbogen von „The Crusade“ durchgängig hoch zu halten. Bestes Beispiel: SHADOWS FALL packen in Form von „The Great Collapse“ ein unnötiges Akustikzwischenspiel in Richtung Albumende, während sich die Labelkollegen mit ihrem ausufernden Titeltrack eines der besten und abwechslunsgreichsten Instrumentals des letzten Jahres als Rausschmeißer aufgespart haben.

Schade, schade, denn betrachtet man die ersten fünf Stücke von „Threads Of Life“ hätte hier eine ähnliche Güteklasse erreicht werden können. So aber versumpfen die 2003 auf der Second Stage des Ozzfests durchgebrochenen Jungs im soliden Mittelmaß, was für diese Band eindeutig zu wenig ist.

24.03.2007
Exit mobile version