Spirit Adrift - Enlightened In Eternity

Review

Richtige kleiner Streber sind SPIRIT ADRIFT. Die US-Doomster legen mit “Enlightened In Eternity” schon ihr viertes Album seit dem Debüt aus dem Jahre 2016 vor. Häufig wurden die bisherigen Alben zwar euphorisch besprochen; der ganz große Wurf blieb bislang allerdings aus. Das nun erstmals bei Century Media erscheinende “Enlightened In Eternity” dürfte dies ändern, denn Nate Garrett & Co. haben ihre Hausaufgaben hörbar gemacht und dürften mit dem vorliegenden Album die “Geheimtipp”-Nische endlich verlassen.

Alles besser auf “Enlightened In Eternity”

Zunächst wartet “Enlightened In Eternity” mit einem gnadenlos walzigen Sound auf, der den letzten Produktionen von KHEMMIS durchaus ähnlich klingt. Auf dem unmittelbaren Vorgänger “Divided By Darkness” wurde an diesem Bereich schon deutlich gearbeitet; speziell auf “Curse Of Conception” war das noch ein größeres Problem. Außerdem singt Garrett inzwischen noch ein Stück überzeugender und das Songmaterial kommt insgesamt besser auf den Punkt.

Dabei fällt auf, dass die Band die Doom-Anteile zugunsten flotter Heavy-Metal-Parts etwas zurückgeschraubt hat. Der Opener “Ride Into The Light” und “Harmony Of The Spheres” sind gut motorisierte Dampframmen. Die groovigen Stampfer beherrschen sie aber immer noch, wie das tolle “Screaming From Beyond” belegt. Zudem haben SPIRIT ADRIFT die bisher besten Gitarren ihrer Karriere auf dem Album verewigt. Mehr PRIEST, mehr MAIDEN, sogar ein bisschen RUNNING WILD feuern “Enlightened In Eternity”; die Leads sind wie gewohnt geschmackvoll. Wenn man bedenkt, dass sich Nate Garrett im Studio ganz allein für Gesang, Gitarren und Bass auszeichnet, ist das eine beachtliche Leistung, die der ex-GATECREEPER-Klampfer vollbracht hat.

SPIRIT ADRIFT können mit “Enlightened In Eternity” Geheimtipp-Nische verlassen

Fans von schwermütigem Heavy Metal haben jetzt hoffentlich aufmerksam gelesen und sich SPIRIT ADRIFT hinter, nein besser auf die Löffel geschrieben. Mit “Enlightened In Eternity” haben sie ein Album geschrieben, das von vorn bis hinten Stimmung macht und zudem toll gespielt ist. In seinem Bereich ein klares Highlight für dieses Jahr.

11.10.2020

Redakteur | Koordination Themenplanung & Interviews

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