Stryper - God Damn Evil

Review

Holt eure Bibeln raus, STRYPER sind wieder im Haus! Laut Promowisch ist „God Damn Evil“ das bislang härteste Album im Katalog der Band. Und tatsächlich haben STRYPER ihren Sound auf Langgrille Nummer zehn um ein paar Facetten erweitert.

„God Damn Evil“ beginnt ungewohnt

Das eröffnende „Take It To The Cross“ klaut nämlich nicht nur das Mainriff von BLACK SABBATHs „Children Of The Grave“, sondern kommt auch mit heftigen Death-Growls daher. Für die zeichnet sich ACT OF DEFIANCE- und SHADOWS FALL-Frontmann Matt Bachand verantwortlich. Wem da vor Schreck die heilige Schrift aus den Händen rutscht, dem sagen STRYPER im Anschluss artig: „Sorry“. Der zweite Song der Platte dürfte Fans direkt wieder mit ihren Lieblingspredigern versöhnen, bietet er doch ordentlich stampfenden Hard Rock, der den markanten Gesang von Michael Sweet in den Vordergrund stellt. Damit steht der Track auch stellvertretend für den Rest von „God Damn Evil“. Den Härtegrad des Openers erreicht die Platte nämlich zu keiner Zeit noch mal.

STRYPER trauen sich zu wenig

STRYPER liefern auf „God Damn Evil“ also in erster Linie genau das, was Fans von ihnen erwarten. Ein gewisses Qualitätslevel unterschreitet die Band dabei zu keiner Zeit. Richtig große Hits haben Michael Sweet und seine Mannen aber nur wenige im Gepäck. „Lost“ geht ganz gut ins Ohr, genau wie „You Don’t Even Know Me“. Der Großteil des Songmaterials dümpelt allerdings im allzu seichten Fahrwasser der Belanglosigkeit vor sich hin. Natürlich ist das handwerklich alles top. Doch die aalglatte Produktion ist genauso wenig Rock’n’Roll, wie die teils allzu netten Melodien. Ein solides Solo hier und da lässt aufhorchen, ist im Jahr 2018 aber ganz sicher kein Grund für Begeisterungsstürme mehr.

Mit ihrem neuesten Evangelium weichen STRYPER kaum einen Millimeter von ihrem gewohnten Kurs ab. Der Opener von „God Damn Evil“ überrascht zwar mit amtlicher Härte, doch danach folgt weichgespülter Hard Rock nach Schema F. Dass das auf Dauer recht langweilig werden kann, dürfte Fans der Truppe wohl kaum interessieren. Überraschungsarm waren schließlich schon die letzten STRYPER-Platten allesamt.

12.04.2018

"Irgendeiner wartet immer."

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