Sylosis - Conclusion Of An Age

Review

Wie heißt eine gute Thrash-Band: SYLOSIS! Warum? Weil sie ein prächtiges Album als Einstand abgeliefert hat. Wie haben das die fünf Briten geschafft? Weiland gab es so manch starke Band, gerade aus der Bay Area und deren unleugbares Vermächtnis stellt das eine Standbein dar, während die modernen Einlagen, welche nicht selten in Richtung europäischer Norden schielen, das zweite bilden. Wieso ist “Conclusion Of An Age“ ein so prächtiges Album geworden? Weil man die unsäglich süßlich wie abgegriffenen Skandinavien-Melodien vermeidet, die nachhaltigen verwendet und das starke, althergebrachte Rifffundament nicht mit üblen Griffbrettwichsereien aufzuweichen trachtet. Weil man die Riffs auf den Punkt spielt und auch bei aller Härte es immer wieder versteht, nahezu elegische Chöre einzuflechten, die vornehmlich die Moderne des Albums ausmachen.

Während sich gerade die melodiösen Refrains ein klein wenig nach KILLSWITCH ENGAGE anhören, muten die fiesen Riffattacken wie ein Wechselbad aus TESTAMENT-Filigran und PANTERA-Bügeleisen an. Weil das alles auch im Hinblick auf die Arrangements so gut in einander greift, schaffen SYLOSIS es, das Album durchweg so interessant zu gestalten, dass der Langeweile keinerlei Vorschub geleistet wird. Wunderbar ist auch die Tatsache, dass die Jungs spieltechnisch keine Angst vor dem Rest des Genres zu haben brauchen. Weshalb sollten sie auch? Weiß doch alleine der Fronter, das gesamte Spektrum zu beherrschen und nicht nur die Shouts akzentuiert zu setzen, sondern auch mit den cleanen Passagen zu überzeugen. Widerlich ist an dieser Scheibe nahezu rein gar nichts, nicht einmal die drückende, recht trockene Produktion, die jeden der abwechslungsreichen Songs bestens in Szene zu setzen versteht. Wer sich FORBIDDEN einen ganzen Zacken epischer, wer sich PANTERA mehrere Grade melodischer und wer sich SOILWORK wesentlich abwechslungsreicher vorstellen kann, der weiß, was SYLOSIS zu bieten haben.

Wohingegen man nicht verschweigen darf, dass SYLOSIS kein neues Genre erfinden oder in irgendeiner Form besonders fortschrittlich wären, aber eine Scheibe mit ner Ladung starker Songs ist stets besser als fehlgeleiteter Innovationszwang. Wenn jetzt noch die Eingängigkeit weiter ausgebaut wird und sich der ein oder andere Hit einschleicht, steht uns was ganz Großes ins Haus.

Wuper Einstand, Jungs!

24.10.2008
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