The Ossuary - Post Mortem Blues

Review

Das ist mal eine echte Überraschung! Die mir bisher völlig unbekannten THE OSSUARY stammen aus Italien, gründeten sich 2014 und veröffentlichten bisher lediglich einige Promos. Nun folgt via Supreme Chaos Records das bedeutungsschwanger betitelte Debütalbum „Post Mortem Blues“. Dieses Retro-Werk frönt echten Uralt-Sounds und klingt keineswegs nach typischem Italo-Metal.

THE OSSUARY mischen klassischen Doom mit erdigem Heavy Rock/Metal, altem Prog und traditionellem NWOBHM. Die Italiener graben tief in den musikalischen Analen der Siebziger und ganz frühen Achtziger. „Post Mortem Blues“ lebt von wunderbaren Gitarrenlicks und Soli, herrlichen Twin-Leads, IRON MAIDEN lassen grüßen, dicke BLACK SABBATH-Riffs, abwechslungsreicher, emotionaler Gesang und düsterer, atmosphärischer Stimmung. Dabei erfinden THE OSSUARY das Rad nicht neu, machen aber aus altbekannten Zutaten und hörbarem Enthusiasmus ein leidenschaftliches Werk, verschmelzen verschiedene Stile gekonnt und interessant miteinander und bringen das Ganze zwingend auf den Punkt. Genial: Das Ende von „Blood On The Hill“ zitiert das Schlagzeugspiel von „Children Of The Grave“. Weitere Highlights von „Post Mortem Blues“ sind der epische, teils psychedelische Doomer „Evil Churns“ sowie der Titelsong, eine dunkler Doom-Rock-Brocken, der allerdings weniger Blues enthält als es der Name vermuten ließe.

Im Gesamten schaffen es THE OSSUARY auf „Post Mortem Blues“, den Spannungsbogen stets aufrecht zu halten. Neben den bereits genannten Bands dienten offensichtlich THIN LIZZY, PENTAGRAM und RAINBOW als weitere Inspirationsgeber. Stark!

09.02.2017

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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