The Ossuary - Southern Funeral

Review

Soundcheck November 2018# 12

Die italienischen Doom-Metaller THE OSSUARY legen gerade einmal ein Jahr nach ihrem Debüt „Post Mortem Blues“ ihr neues Album „Southern Funeral“ vor.

Nach ihrem musikalischen Background der Mitglieder (zwei von vier waren zuvor bei der Death-Metal-Gruppe NATRON aktiv) zu urteilen, sollte man modrige Schleichfahrten à la HOODED MENACE erwarten, aber weit gefehlt: Das Gebeinhaus reichert ihren Doom mit psychedelischen Passagen, NWOBHM-Einflüssen und einem guten Schuss Rock’n’Roll bzw. Bluesrock an!

THE OSSUARY bringen Doom-Schwere mit dem Groove des 70er-Jahre Hard Rocks zusammen

THIN LIZZY und PENTAGRAM stehen hier gleichberechtigt neben klassischen, Orgel-geschwängerten Reminiszenzen an BLACK SABBATH oder frühen CANDLEMASS und den Melodien , die man gleich im Opener „Sepulchral Haze“ bewundern kann. Auch „Maze Of No Return“ kann gut die Balance zwischen Southern-Klang und Schwere meistern und ist noch mit einem eingängigen Chorus gesegnet („Ohhh, Lucifeeeeer…“). „Belphegor“ drückt mit Moll-Akkorden dann zwischendurch ein wenig aufs Gemüt, behält aber die Trademarks bei und darf zum Abschluss noch Leads in bester NWOBHM-Manier bringen.

Mit dem Titelsong kommen wir der Paradedisziplin im Doom dann endlich nahe: Schleichgang, mächtige und drückende Riffs, Begräbnisatmosphäre. Auch wenn Sänger Stefano Fiore natürlich einem Messiah Marcolin nicht das Wasser reichen kann: Im Chorus kommt definitiv CANDLEMASS-Epik auf!
„Eternal Pyre“ und „Sleep Demon“ bedienen anschließend definitiv wieder die rockigere und beschwingtere Richtung (mit Schellen- und Holzblock als perkussive Unterstützung in ersterem und schnurrendem Bass in zweitem Song).

Die letzten beiden Hochkaräter dürfen sich dann wieder ein wenig mehr aufbauen und abwechslungsreich „Southern Funeral“ ausleiten. „Under The Spell“ mit Wechsel zwischen clean gespielten E-Gitarren und massiv groovendem Chorus und „Shadow Of Plague“ mit abwechslungsreichem Songwriting, einem klasse Solo und Ausklang mit Synthie-Unterstützung.

„Southern Funeral“ – Klasse Retrofahrt ohne altbacken zu wirken

Neu ist an diesem 70/80er-Potpourri der harten Musik natürlich nicht wirklich was, allerdings so toll arrangiert und gespielt, dass man sich gedanklich beim nächsten Hopfensmoothie in seiner Lieblingsbar mit THE OSSUARY-Songs im Hintergrund sehen könnte. Denn ähnlich farbenfroh und abwechslungsreich wie das Cover kommt auch die Musik auf „Southern Funeral“ daher.

Dazu passt auch die warme und transparente Produktion, die jedem Instrument Raum gibt und vor allem den Bass angenehm mit einbezieht. Der stiehlt durch viele kleine Läufe hin und wieder in den ruhigen Passagen sogar den Gitarren die Show. Das einzige klitzekleine Minus ist eigentlich die Stimme Stefano Fiore’s, der zwar schon ganz ordentlich seinen Job erledigt, aber noch nicht ganz zu den „alten Meistern“ aufschließen kann. Im Grunde macht niemand, der schon den Vorgänger mochte oder mit oben genannten Bands was anfangen kann, mit „Southern Funeral“ etwas falsch. Wenn Beerdigungen doch nur immer so unterhaltsam wären…

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10.11.2018

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1 Kommentar zu The Ossuary - Southern Funeral

  1. Bluttaufe sagt:

    Da ich die vorher nicht kannte, dürfte ich hier zweimal die Brieftasche zücken.