
Puh, es fällt einem von Mal zu Mal schwerer, irgendwas Interessantes zu einer neuen Metalcore-Scheiblette zu verzapfen. Zumal „In Dying Days“ der Österreicher THE SKY IS OURS eine gerade mal vierzehnminütige EP ist, die aber dann doch einigermaßen Spaß macht, wie ich zu meinem Erstaunen feststellen muss.
Zugute halten muss man den Ösis definitiv die absolut professionelle Aufmachung dieser Eigenproduktion. Nicht nur Aufmachung und Artwork entsprechen Topansprüchen, auch die Produktion ist modern und kraftvoll, ohne dabei allzu aufgeblasen zu sein. Und der Anfang mit „Our Last Crusade“ ist ebenfalls recht vielversprechend: Der Song geht gut nach vorne ab, wird garniert von gut runter laufenden melodischen Leads im Schwedenstyle, den Kontrastpunkt zu den üblichen Screams setzen die cleanen Vocals im eingängigen, hymnenhaften Chorus, hier und da gibt es sogar einige eher Hardcore-mäßige Shouts und last but not least einige gelungene Grooveparts. Ein toller Opener. „The Repeating Of History“ drückt noch etwas mehr auf die Tube, die mit Double Bass unterlegten Parts gehen mächtig an die Nieren, dennoch bleiben THE SKY IS OURS auch hier ihrer eher melodischeren Ausrichtung treu und zaubern einige sehr eingängige Leads aus dem Hut. Die Basic-Riffs sind mir dann aber etwas zu sehr stereotyp Metalcore, so dass Song Nummer Zwei im Vergleich zum Opener leicht abfällt. „Nothing Lasts Forever“, dritter und letzter Song der EP, enthält zwar auch einige passable Gitarrenharmonien, bietet insgesamt aber zu wenig Spannung und zu viel Leerlauf.
Musikalisch sind THE SKY IS OURS definitiv versiert und hochklassig, das Songwriting ansehnlich bis gut und viele ihrer Ideen zünden auch wie gewünscht. Klar, gehört hat man das alles schon zur Genüge, die Zutaten sind auch hier die ewig gleichen, doch objektiv betrachtet ist „In Dying Days“ gehobener Durchschnitt. Die Zukunft wird zeigen, was die Band damit in diesem übersättigten Marktsegment erreichen kann.
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