This Bleeding Soul - Reflection & Paranoia

Es gibt immer noch genug junge Bands, die sich an Metalcore versuchen. Die Stuttgarter von THIS BLEEDING SOUL gehören dazu und veröffentlichen mit „Reflection & Paranoia“ ihre erste EP.

Dabei lassen sich viele Einflüsse nennen. Hörbar haben es der Band AS I LAY DYING, SOILWORK und FEAR FACTORY angetan. Dezent kommen auch die alten DROP DEAD, GORGEOUS durch wenn die Band die dissonanten Riffs auspackt. Hiermit hat man also schon mal drei mehr als bekannte Bands als Referenzen genannt. Doch genug Name-dropping, immerhin muss die Band selber überzeugen und nicht ihre Einflüsse.
Was zunächst einmal auffällt ist der druckvolle und gute Sound der EP. Auch musikalisch machen die Jungs nicht allzu viel verkehrt, auch wenn der klare Gesang nicht überzeugend rüberkommt, allerdings dezent an Burton C. Bell von FEAR FACTORY erinnert. Sonst blicken hier SOILWORK durch, da AS I LAY DYING, gefolgt von einem eher stumpfen Breakdown bevor dann ein groovender Part kommt. Wirklich aufregend ist die ganze Sache daher nicht, allerdings ist sie für eine junge Band passabel umgesetzt. Klar, groß wie andere Vertretet des Genres wird die Band sicherlich nicht mehr. Dafür kommt sie einfach ein paar Jahre zu spät und ist zudem nicht außergewöhnlich oder zumindest gut genug, um sich zu beweisen.

Was man also bekommt, sind fünf ganz nette Songs, welche man sich mal anhören kann. Würde die Band im JZE um die Ecke vor oder nach der Band des besten Freundes spielen, würde man sicherlich auch Applaus geben, nur mit einem Gefühl etwas total Tolles gesehen zu haben würde man das Lokal auch nicht verlassen. THIS BLEEDING SOUL sind somit eine Band, die im oberen Jugendzentrums-Niveau liegt. Dies soll keinesfalls abwertend gemeint sein, doch viel mehr wird die Band mit dieser Art Metalcore auch nicht mehr erreichen, dafür treffen sie nicht mehr den Zahn der Zeit. 2005 hätte das sicherlich noch anders ausgesehen. Wie sagten FUNERAL FOR A FRIEND schon einst in „Escape Artists Never Die“: „Timing is everything“.