Traitor - Knee-Deep In The Dead

Review

Nachdem die Balinger mit „Thrash Command“ und „Venomizer“ sich den Status des Geheimtipps erspielt haben, soll nun mit „Knee-Deep In The Dead“ der nächste Schritt gemacht werden. Dabei wird natürlich nichts dem Zufall überlassen. Deswegen saß auch diesmal wieder Vagelis Maranis hinter den Reglern, der bereits die Produktion zu den beiden Vorgängern betreute. Und um das blutrünstige Album-Cover kümmerte sich niemand geringeres als Ed Repka. Bei diesen Voraussetzungen sollte ja eigentlich nichts schief gehen.

TRAITOR haben Songs zum mitbrüllen…

„Knee-Deep In The Dead“ geht mit ‚Mad Dictator‘ direkt in die Vollen. Der Song geht ziemlich schnell in den Nacken und hat einen Refrain, den man wütend mitschreien will. Dadurch offenbart sich ein enormes Hit-Potenzial. Der Rest dieses Albums schlägt genau in die selbe Kerbe. Schnelle Songs mit giftigen Riffs und keifenden Gesang, die einen Refrain zum mitbrüllen bieten. Hervorzuheben sind da der schnelle Titeltrack und das rumpelnde ‚Xenomorph‘, welches ein Gastsolo von SUICIDAL ANGELS-Gitarrist Gus Drax beinhaltet.

…und einige Überraschungen in petto.

Natürlich gibt’s auch Ausnahmen, wie den Midtempo-Track ‚Nuke Em All‘ oder der Song ‚Demonic Possesion‘, bei dem TRAITOR ihre kompositorischen Fähigkeiten unter Beweis stellen. Das Lied startet mit einem furchterregenden Halbballaden-Riff in bester METALLICA-Tradition, dem sich dann ein Midtempo-Part anschließt, der auch von „South Of Heaven“ stammen könnte, der den Hörer in den Hauptteil des Songs begleitet, in dem nämlich das Gaspedal zum Anschlag durchgedrückt wird. Zwischendurch werden einige PANTERA-Parts zur Auflockerung eingestreut. Definitiv einer der Album-Höhepunkte.

Ein gelungenes Album trotz einiger Wermutstropfen

Mit ihrem dritten Album „Knee-Deep In The Dead“ zeigen TRAITOR, dass sie auch auf einer Augenhöhe mit anderen jungen Thrashern wie HAVOK spielen können. Denn durch die brüllbaren Refrains sorgen die Balinger für eine hohe Eingängigkeit, bei der dank der messerscharfen Riffs allerdings nichts an Aggressivität eingebüßt wird. Natürlich lassen die Originalität und die Abwechslung über weite Strecken der Platte zu wünschen übrig, was den Hörspaß allerdings nicht im Geringsten vermindert. Denn unter dem Strich haben wir eine Thrash-Platte, die ordentlich Laune macht.

02.05.2018

Redakteur mit Vorliebe für Hard Rock, Heavy Metal und Thrash Metal

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