Traveler - Termination Shock

Review

Dank Underground-Helden wie RIOT CITY oder TRAVELER mausert sich Kanada aktuell zu einem der wichtigsten Schmelztiegel für klassischen Heavy Metal. Letztere Band stellt dieser Tage ihr zweites Werk „Termination Shock“ vor.

TRAVELER überzeugen nicht nur live

Auf der kürzlich absolvierten Headlinertour machte das neue Material eine gute Figur. TRAVELER transportieren den Spirit der New Wave Of British Heavy Metal ins Hier und Jetzt, ohne gestrig zu klingen.

Wem die IRON MAIDEN-Platten seit „A Matter Of Life And Death“ zu verkopft waren, sollte sich nicht schämen, sondern mit „Termination Shock“ die perfekte Ersatzdroge einschmeißen, wobei in erster Linie die zweistimmigen Gitarrenmelodien an die eisernen Jungfrauen erinnern.

Das Riffing wiederum bezieht sich beim treibenden Titelstück häufig auf JUDAS PRIEST. Ebenso schlägt der Gesang von JP Abboud in eine ganz ähnlich Kerbe wie Rob Halfords Organ. Seine hohe Schreie stehen der Kraft des Meisters in Nichts nach.

„Termnation Shock“ im Zeichen der Jungfrau

Zumal die großen Vorbilder schon lange keine so fetzigen Hits wie „Foreverman“ oder „STK“ mehr aus den Ärmeln geschüttelt haben. Klar, „Firepower“ ist eine verdammt starke Platte. Auch MAIDEN hatten in Form von „The Book Of Souls“ zuletzt richtig aufgetrumpft. Doch beide Bands versprühen nicht mehr die Frische, mit der TRAVELER auf „Termination Shock“ agieren.

Mit ihrer Huldigung der 80er gehen die Kanadier an manchen Stellen ganz schön weit. Im Epos „Diary Of A Maiden“ bedienen sie sich überaus offensichtlich bei „Hallowed Be Thy Name“ und „Rime Of The Ancient Mariner“. Doch selbst das machen TRAVELER so gekonnt, dass es nie wie billiges Abkupfern wirkt.

Zumal dem gegenüber das melancholische „After The Future“ steht. Dank einiger Schlenker in Richtung Psychedelic Rock zeigen sich TRAVELER in dem Song von einer anderen Seite, die nichts mit NWOBHM-Worshipping zu tun hat.

Keine Sekunde langweilig

„Deepspace“ wiederum bewegt sich in gnadenlosen Speed-Metal-Gefilden auf der Grenze zum Thrash. Im Refrain holt die Band wieder ihr unglaubliches Gespür für griffige Melodien hervor. Diese Abwechslung ist eine der größten der Stärken der Platte.

„Termination Shock“ ist ein Album von Fans für Fans. Zu jeder Sekunde bleibt das Herzblut spürbar, das TRAVELER hier reingesteckt haben. Wer auf klassischen Heavy Metal steht, kommt um einen Kauf nicht herum.

17.04.2020

"Irgendeiner wartet immer."

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