Traveler - Prequel to Madness

Review

Galerie mit 14 Bildern: Traveler - Hell Over Hammaburg 2020

TRAVELER gehören zu einer Reihe von kanadischen Bands, die seit einigen Jahren die traditionelle Heavy-Metal-Szene aufmischen. Am bisherigen Erfolgskurs der Truppe dürfte sich trotz vierjähriger Wartezeit auch mit dem dritten Album „Prequel to Madness“ nichts ändern, sofern man sich nicht vom wirklich schreiend hässlichen Cover-Artwork abschrecken lässt.

TRAVELER reihen Hit an Hit

Dieses Monstrum in pissgelb und kotzgrün ist dankenswerter Weise aber der größte Kritikpunkt an „Prequel to Madness“, denn ansonsten liefern TRAVELER mal wieder ein Freudenfest für Fans klassischen Heavy Metals ab. Die größte stilistische Nähe besteht dabei wohl zu den Landsleuten von RIOT CITY und METALIAN, wobei TRAVELER neben scharfen JUDAS PRIEST-Gedenkriffs noch stärker als genannte Bands den melodischen Galopp und die famosen Twin-Leads nach Art früher IRON MAIDEN auffahren. In jedem Fall begeistert „Prequel to Madness“ aber mit einer Hitdichte, die ihres Gleichen sucht.

Nicht ganz unschuldig daran ist erneut Ausnahmesänger JP Abboud, dessen charismatische Darbietung man nach seinem Ausstieg bei GATEKEEPER schon schmerzlich vermisst hatte. Zwischen rotzigen Mitten und Halford’schen Höhen sorgt er dafür, dass sich die ohnehin schon grandiosen Refrains, und davon gibt es einige, noch schneller ins Oberstübchen einbrennen. Den flotten Opener „Take the Wheel“ und die Schurken-Hymne „Dark Skull“ möchte man jedenfalls noch während des ersten Durchlaufs aus voller Brust mitschmettern.

Beim ebenfalls recht rasanten „The Law“ wird zudem mal kurz Rob Halfords Maschinengewehrgesang aus „Freewheel Burning“ zitiert und das hochmelodische „Heavy Hearts“ erinnert mit seinem beschwingten Chorus sogar an frühe HELLOWEEN. Dass TRAVELER auch stampfende Midtempo-Hymnen können, zeigen sie mit „Rebels of Earth“; wer hier nicht die Faust reckt und die Matte schwingt, hat Heavy Metal nicht verstanden (oder keine Haare).

„Prequel to Madness“ ist das bisher stärkste Album von TRAVELER

Im Gesamtvergleich fallen nur das melancholische „No Fate“ und das etwas ereignisarme „Vagrants of Time“ leicht ab, wobei man hier auch weit entfernt von Bruchlandungen ist. Der furiose, fast in Speed-Metal-Gefilde vorstoßende Titeltrack setzt zum Abschluss nochmal ein dickes Ausrufezeichen unter TRAVELERs bisher stärkstes Album.

Mehr braucht man dazu eigentlich gar nicht zu sagen, „Prequel to Madness“ kann sich wirklich jeder Fan traditionellen Heavy Metals bedenkenlos ins Regal stellen. Idealerweise aber nicht mit dem Cover nach vorne, sofern einem das Augenlicht lieb ist oder man nicht tagelang Albträume von zähnefletschenden grünen Tentakelmonstern im Pissuar haben will.

16.02.2024

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