Tulus - Old Old Death

Review

Auf unseren Seiten wurde TULUS schon mal als eine der „generell unterbewertetsten Black-Metal-Bands“ bezeichnet, was bei näherer Betrachtung allerdings nicht sonderlich verwundert: Die Band aus Oslo ist eigentümlich, ja ziemlich kauzig und somit kaum massenkompatibel. Mit dem Strom des Schminke-Black-Metal schwimmt und schwamm das Trio mit seiner vertonten dunklen Folklore definitiv nicht. Musikalisch ist aber auch das neue Album „Old Old Death“ wieder einmal recht schmissig geworden.

TULUS sind eigentümlich, kauzig und kaum massenkompatibel

Es regiert im Grunde Black Metal, der aber statt auf Blastbeats eher auf Doublebass-Drums, statt auf Höchstgeschwindigkeit eher auf treibende Rockrhythmen setzt. Dabei sind die Riffs an sich sogar recht norwegisch: „Flukt“ klingt zunächst wie aus einem neueren MAYHEM-Song entsprungen, und wer sich alte DARKTHRONE in einer rockigeren Version vorstellen kann, sollte den Opener „Hel“ einmal in dieser Hinsicht betrachten. Natürlich wird auf „Old Old Death“ immer wieder ordentlich geschrammelt, aber die zehn Stücke setzen halt nicht auf Extreme, sondern eher auf Atmosphäre, wie in „I hinmannens hånd“, das sogar mit sanften, gezupften Akustikgitarrenklängen beginnt. Und dass den Stücken eine ordentliche Portion Groove innewohnt, bei dem man unweigerlich mitwippen muss, braucht eigentlich nicht noch einmal betont zu werden.

„Old Old Death“ ist ein passables Album

Das Album funktioniert in dieser Hinsicht immer wieder gut, und die zehn Stücke bieten auch genügend Details, so dass die mit einer guten halben Stunde nicht üppig bemessene Spielzeit recht schnell vergeht. Einzige Einschränkung: TULUS hat man in der Vergangenheit bereits noch schmissiger und noch zwingender erlebt. „Old Old Death“ ist also für sich gesehen ein funktionierendes Stück Musik und passables Album. Wer die Band aber in Höchstform erleben möchte, sollte eher zu „Pure Black Energy“ oder „Evil 1999“ greifen.

16.03.2020

- Dreaming in Red -

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