Vomitory - Carnage Euphoria

Review

Zu den Schweden von VOMITORY sind biografietechnisch keinerlei erklärende Worte notwendig, so feiern die Szeneveteranen in diesem Jahr doch bereits ihr zwanzigjähriges Bandbestehen, und das mit einem Höllenritt von einem Album. Die Truppe hat im Vergleich zu anderen Bands nur mit sehr wenigen Line-Up-Schwierigkeiten zu kämpfen gehabt und zeichnet sich somit als eingeschworene Mannschaft aus, die ihren Stil immer wieder aufs Neue durchpowert, allerdings nie langweilig wird. Vergleichbar mit einem dominierenden Fussballteam, auf das man sich als Gegner zwar irgendwie einstellen kann, von dessen Klasse man aber dennoch letztlich überrollt wird.

“Carnage Euphoria“ heißt das neuste Schlachtwerk und in meinen Augen stellt es sowohl die letzten Alben von VOMITORY als auch sämtliche erschienenen Death-Metal-Platten dieses Jahr in den Schatten. Genau wie noch auf dem Vorgängerwerk “Terrorize, Brutalize, Sodomize“ steht zunächst der etwas schrammelige Sound, der zwar einerseits genaues Hinhören erfordert, auf der anderen Seite aber auch das Brutalitätslevel rabiat in die Höhe treibt. Gerade im Hinblick auf Letzteres gehören VOMITORY zur absoluten Spitze innerhalb der Schwedengarde und setzen dies auf dem aktuellen Werk ebenfalls ohne Rücksicht auf Verluste fort.

Auf “Carnage Euphoria“ befindet sich zusammenfassend all das, was man von einem vollends überzeugenden Death-Metal-Hammer erwartet. Da wären etwa deftigste Groove-Monster, auf die typische VOMITORY-High-Speed-Kracher folgen (“The Ravenous Dead“ und “Deadlock“). Eingebaute Melodieelemente sind im perfekten Level erkennbar, also nicht zu aufdringlich, sondern exakt so, dass sie nicht auf Kosten der Brutalität und Rohheit gehen. So gewittern sich VOMITORY durch die zehn Stücke, und zwar auf konstant hohem Niveau, auch wenn “A Lesson In Virulence“ mein persönlicher Hit ist. Roh und doch instrumental anspruchsvoll, einprägsam sowie voll auf die Zwölf, gleichsam schnell knüppelnd wie mit Groove zerreißend.

Die Schweden von VOMITORY sind und werden immer einzigartig bleiben, seien es das einzigartige Schredder-Soundgebilde oder das höllische Röhren-Unikat von Erik Rundqvist. Die eindeutige Anweisung meinerseits kann also nur lauten, sich diesen Brecher auf der Stelle zu Gemüte zu führen, selbst wenn man auch nur geringfügig etwas mit Death Metal anzufangen weiß!

25.04.2009
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