Vulture - Dealin' Death

Review

Vor zwei Jahren haben VULTURE mit „Ghastly Waves And Battered Graves“ ein Ausrufezeichen im ansonsten sehr verstaubten Speed Metal gesetzt. Sie haben in ihren Sound ausgefeilte Melodien eingeflochten, dafür beim Tempo aber trotzdem keine Kompromisse gemacht. Wo Speed Metal draufsteht, ist auch Speed Metal drin. Mit „Dealin‘ Death“ ist nun pünktlich der Nachfolger am Start, das dritte Album. Und auch wenn sich in der Zwischenzeit so einiges verändert hat, ist so anderes auch gleich geblieben: Auf dem Cover ist wieder eine scharfe Klinge zu sehen. Inzwischen ist sie wohl zum Bandmaskottchen avanchiert.

„Dealin‘ Death“ dealt mit „Ghastly Waves & Battered Graves“

Diese Kontinuität zeigt sich natürlich auch im Sound: Auf „Dealin‘ Death“ verfolgen die Speed-Metaller den Kurs des Vorgängers weiter. Es gibt vermehrt Songs mit prägnanten Passagen wie ‚Below The Mausoleum‘ und ‚The Court Of Caligula‘. Ersteres vermag es durch sein konstantes Midtempo eine packend düstere Atmosphäre zu erzeugen. Ein weiteres Highlight ist ‚Star-Crossed City‘ mit seinen eingängigen Twin-Gitarren-Soli. Auch der Refrain lässt sich wunderbar mitbrüllen.

Dieser Umstand findet sich in den meisten Songs wieder, die das Album abheben. Die Songs sind geprägt von Breaks, in denen die beiden Gitarristen sich mit prägnanten Twin-Gitarren-Soli verwirklichen. Aber die große Stärke gegenüber etwa der jüngsten Scheibe von BEWITCHER ist, dass sie sich durch ihr Anderssein nicht limitieren. Während „By Thy Kingdom“ schnelle Passagen vermissen lässt, zeigen VULTURE u.a. mit ‚Malicious Sols‘ und ‚Flee The Phantom‘, dass hohe Geschwindigkeiten auch weiterhin zu ihrem Repertoire gehören.

Ein Rausch mit schwindenden Nebelschwaden

Während der Vorgänger noch ein einziger Rausch war, in dem sich VULTURE zeitweise verloren haben, so können die Nordrhein-Westfalen auf „Dealin‘ Death“ verstärkt Akzente setzen. Das äußert sich in der höheren Wiedererkennbarkeit der Lieder. Sie behalten aber die Stärken von „Ghastly Waves And Battered Graves“ bei, womit dieses dritte Studioalbum wie eine konsequente Weiterentwicklung des Bandssounds erscheint. Genau deswegen gehören das Quintett neben STALLION zu den spannendsten Speed-Metal-Bands unserer Zeit.

13.05.2021

Redakteur mit Vorliebe für Hard Rock, Heavy Metal und Thrash Metal

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