W.A.S.P. - Dominator

Review

Satte 26 Jahre ist das Urgestein W.A.S.P. nun im Geschäft. Mit „Dominator“ stellt uns Blackie Lawless ein weiteres starkes Stück, Album Nr. 13 ins Regal. Der Multi-Platin US-Schock-Rocker liefert damit wieder ein heißes Eisen für die kommenden Sommertage. Ganz in dreckiger Rockermanier prangert er, wie man auch schon auf dem Cover erkennen kann, den amerikanischen Imperialismus an.

Dies bringt er aber nicht durch banale Hassausdrücke auf den Hörer rüber. Eher versteckt er es in seinen überaus anspruchsvollen Texten. So sagt der Großmeister selbst, dass er die Gegenüberstellung der mächtigen Staaten gegenüber den armen Ländern mehr als ein Verhältnis von Freiern zu ihren Huren sieht. Eine interessante Auslegung mit der hier Mr. Lawless argumentiert. Einfach und direkt, aber ohne jedoch in die billige Schiene abzudriften.

Zur Musik muss bei W.A.S.P. wohl nicht mehr viel gesagt werden. Hier zeigen Blackie und seine Mannen, dass man auf dem alten Ross W.A.S.P. noch sehr gut reiten kann. Die Band gehört nach wie zur Speerspitze des klassischen amerikanischen Heavy Metal´s. Einfach zeitlos und nahezu göttlich umgesetzt.

Das Album ist tempomäßig gut durchwachsen. Auf ruhige Biker-Balladen muss man aber auch diesmal nicht verzichten. „Dominator“ ist nichtsdestotrotz ein überwiegend treibendes Album geworden. Die Band zieht alle Register und agiert überaus abwechslungsreich. Um mal ganz ehrlich zu sein. Es ist einfach verwunderlich, dass dem Urgestein die Ideen immer noch nicht ausgegangen sind.

Enttäuschend ist allerdings die etwas kurze Spielzeit der neuen W.A.S.P.-Scheibe. Nicht mal eine Dreiviertelstunde dauert das Album. Das enttäuscht den Fan dann doch ein bisschen. Nach fast drei Jahren Wartezeit erwartet man einfach mehr. Ansonsten ist „Dominator“ aber ein richtig geiles Album geworden, das zeigt, dass die W.A.S.P. Crew samt ihres Kapitäns Blackie Lawless immer noch ganz gut segeln kann. Klassische Heavymetalfans werden an diesem Album wohl nicht vorbeikommen.

24.04.2007
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