Xandria - Salomé - The Seventh Veil

Review

Bielefeld gibt es nicht. Und doch geben XANDRIA vor, eben dort herzukommen. Und als scheinbaren Beweis werfen sie in regelmäßigen Abständen Alben auf den Markt, die nicht sonderlich innovativ sind und in ihrer Mittelmäßigkeit Genre-Größen wie NIGHTWISH gnadenlos hinterherhinken.
Das neueste Werk hört auf den Namen „Salomé – The Seventh Veil“ und wird der orientalischen Exotik, die diese Worte zum Ausdruck bringen, kaum gerecht. Natürlich gibt es die ein oder anderen Einsprengsel nahöstlicher Melodik, im Großen und Ganzen klingen XANDRIA aber durch und durch europäisch und wenig innovativ.

Vor einigen Jahren hatte das Quintett mit „Ravenheart“ ihren einzigen echten Hit geschrieben. An diesen fühlt man sich beim Albumopener „Save My Life“ sofort erinnert. Die Harmonien und Teile der Melodie weisen große Parallelen auf. Dass man just diesen Song auch noch als Single-Auskopplung gewählt hat, wirkt befremdlich. Statt mit einem mutigeren Track wie dem folkloristisch angehauchten „Sisters Of The Light“ oder dem mit genau richtig dosiertem Männergesang veredelten „Only For The Stars In Your Eyes“ ein Zeichen der Innovation zu setzen, gibt man sich somit voll und ganz der Stagnation hin.
So machen Xandria es sich durch die Art der Präsentation des neuen Songmaterials unnötig schwer. Anstatt die durchaus vorhandenen Stärken nach außen zu kehren, hält man die experimentelle Ader krampfhaft zurück, um die in klassischen Popmusik-Gefilden gewonnen Fans nicht wieder zu verschrecken. Wer die starken Momente dieses Albums erleben will, muss sich durch allzu viele erschreckend langweilige und gesichtslose Stücke kämpfen. Interessanterweise tummeln sich die interessanteren Ideen allesamt im hinteren Teil der Scheibe. Für ein über die volle Distanz hörenswertes Album reicht es hingegen nicht.

Für eine Band von XANDRIAs Status in der nationalen Musikszene ist „Salomé – The Seventh Veil“ schlichtweg eine Enttäuschung. Als Debüt einer namenlosen Newcomerband würde das Album wohl in Ordnung gehen, wer es aber auf dem vierten Album immernoch nicht schafft, eigene Akzente zu setzen, wird das reinigende Gewitter innerhalb der überrepräsentierten Female-Fronted-Szene nicht überstehen. So lange es noch Bands wie AFTER FOREVER, WITHIN TEMPTATION oder eben NIGHTWISH gibt, braucht dieses XANDRIA-Album kein Mensch.

05.06.2007
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