Year Of The Goat - Lucem Ferre

Review

Via Ván Records veröffentlicht die schwedische Band YEAR OF THE GOAT, deren Sound irgendwo zwischen Psychedelic Rock, 60er/70er Doom-Urgesteinen und anderen Rock-Acts jener Zeit anzusiedeln ist, ihre erste MCD „Lucem Ferre“. Man könnte verführt sein, voreilig zu behaupten, dass so etwas nicht in das von Ván gewohnte Sortiment passt und man könnte diese Meinung beim ersten Durchgang auch bestätigt sehen. Gibt man „Lucem Ferre“ jedoch noch zwei, drei Durchläufe mehr, eröffnet sich einem einem ein Karussel spritziger Melodien und stilvoller nostalgischer Anklänge, das in seiner ansprechenden Andersartigkeit doch ganz gut zum übrigen Sortiment des Labels passt.

„Lucem Ferre“ enthält nämlich ca. 21 Minuten mitreißender Musik, die ihr Leben aus diversen Streifzügen durch die Rockgeschichte, einer subtilen, wehmütigen Pop-Note sowie einer ganzen Ladung satanischem Old-School-Groove zieht. Zeigt sich der Opener „Of Darkness“ noch relativ unkompliziert und verträumt, zeigt sich „Vermillion Clouds“ mit seinem intensiven Wechselspiel aus schmissigen Riffs, purer Melancholie und intelligenten Ornamentierungen als ein Hit im wahrsten Sinne des Wortes. Flotte Gitarrenmelodien, ein guter Schuss Classic-Rock und leicht funkige Noten verpassen diesem Song eine betörende Würze. Auch das SAM-GOPAL-Cover „Dark Lord“ sprüht vor Energie, wobei Sänger und Gitarrist Thomas Eriksson dem Lied eine ganz anderen, direkteren Einschlag verpasst, der einen interessanten Kontrast zu Lemmy’s Originalvertonung darstellt. So sehr das Material auch von Klassikern des Genres, wie beispielsweise BLACK WIDOW, COVEN, BLACK SABBATH und THE DEVIL’S BLOOD durchtränkt ist, so sehr verbindet es diese Einflüsse auf eine geistreiche, unverbrauchte Art und Weise. Da tun der großartige Gesang Erikssons und die grundsolide Arbeit der anderen Bandmitfglieder ihr übriges, um den Hörer zu überzeugen.

YEAR OF THE GOAT ist mit „Lucem Ferre“ ein wunderbarer Happen für den Liebhaber oben angesprochener Klänge gelungen, und ich hoffe doch schwer, dass es sich bei diesem kleinen Leckerbissen nur um eine Kostprobe handelt, dem schon in nicht allzu langer Zeit ein großes Festmahl nachfolgt. „Lucem Ferre“ ist der gewagte, gewitzte und zuweilen liebenswert-pathetische erste Anlauf einer Band, von der man noch einiges erwarten darf!

24.04.2011
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