Nightingale
Second Chapter - Der zweite Teil der Re-Release Serie

Special

Bandfoto von NIGHTINGALE

Nach den Wiederveröffentlichungen im Juni und August letzten Jahres unter dem Titel „First Chapter“, von NIGHTINGALE „I“ und „Nightfall Overture“ sowie von EDGE OF SANITY die Alben „Purgatory Afterglow“, „Nothing But Death Remains“ und die EP „Until Eternity Ends“, folgt nun der zweite Teil der Serie.

„Second Chapter“ ist dabei ebenfalls auf zwei Veröffentlichungstermine, Dezember 2024 und Februar 2025, aufgeteilt. Die Alben von EDGE OF SANITY werden über Century Media Records, NIGHTINGALE über InsideOut Music veröffentlicht.

Alles aufzuzählen, worin Multiinstrumentalist Dan Swanö schon involviert war, würde den Rahmen hier deutlich sprengen. Neben seiner Tätigkeit als Produzent, kümmert sich Dan seit Jahren insbesondere um den Mix und das Mastering von zig Produktionen. Insbesondere in den Neunzigern wie auch den frühen Zweitausender war Swanö aber auch in zahlreichen Bands und Projekten aktiv oder half im Studio bei anderen Gruppen aus. Von seinen eigenen Bands sind das neben den genannten insbesondere noch WITHERSCAPE, BLOODBATH, PAN-THY-MONIUM und INFESTDEAD.

NIGHTINGALE gründete Dan zunächst als Soloprojekt. Im Lauf der Zeit entwickelte sich ab dem Jahr 2000 eine feste Bandstruktur, unter anderem mit seinem älteren Bruder Dag (alias Tom Nouga). Die Swanös mischen hier auf den verschiedenen Alben in unterschiedlicher Ausprägung munter Symphonic und Gothic Rock mit AOR und Progressive Rock. Die Entwicklung ging dabei kontinuierlich grob von den Anfängen im Gothic Rock, die noch von der Liebe zu THE SISTERS OF MERCY geprägt waren, zu AOR und Progressive Rock.

„Second Chapter“ enthält die Wiederveröffentlichtung der Alben „Invisible“ und „Alive Again: The Breathing Shadow Part IV“.

Die Re-Issues sind in einigen Formaten mit Extra-Material angereichert. Dan Swanö hat das Material remastert. Dabei blieb der ursprüngliche Charme erhalten, aber der Sound hat mehr Lautstärke und Druck. Die originalen Artworks wurden ebenfalls restauriert, dazu wurden den Re-Releases alte Fotos sowie für die Deluxe CD Edition detaillierte Liner Notes hinzugefügt.

Da die Re-Issues in verschiedenen Formaten erhältlich sind, beide Alben nun auch zum ersten Mal auf Vinyl, findet ihr die genauen Zusammenstellungen als Übersicht auf der letzten Seite.

Cover Artwork von NIGHTINGALE – „Alive Again“

NIGHTINGALE – „Alive Again: The Breathing Shadow Part IV“ Re-Issue

„Alive Again: The Breathing Shadow Part IV“ ist das vierte Album von NIGHTINGALE und wurde im Januar 2003 veröffentlicht. Das Album stellte einen deutlichen Umbruch dar.

NIGHTINGALE wandeln sich

Zunächst waren NIGHTINGALE mit dem Debütalbum „The Breathing Shadow“ das Soloprojekt von Dan Swänö. Ab dem zweiten Album „The Closing Chronicles“, ursprünglich sogar als das letzte überhaupt geplant, schließt sich sein Bruder Dag (Gitarre, Keyboard, Background-Gesang) unter dem Pseudonym Tom Nouga an. Ende 2000 komplettieren Bassist Erik Oskarsson (ex-GODSEND) und Schlagzeuger Tom Björn (MEMORY GARDEN) NIGHTINGALE zur echten Band. Ein grundlegender Wandel ist vollzogen, das Line-up hat bis heute Bestand. Das Quartett NIGHTINGALE beginnt gemeinsam, am nächsten Album „Alive Again: The Breathing Shadow Part IV“ zu arbeiten.

Auch musikalisch stehen die Zeichen bei NIGHTINGALE auf Veränderung. Das prophetisch betitelte „Alive Again: The Breathing Shadow Part IV“ vollzieht deutlicher als bisher den Wandel, weiter weg von Gothic hin zu atmosphärischem Hard Rock, AOR und Prog Rock. Die vorherrschende Düsternis, das Gespür für einschmeichelnde Melodien, emotional dunkler Gesang, zuckersüße Refrains wie die melancholische Grundstimmung bleiben erhalten.

Das mal von Dan erdachte Konzept für das Debütalbum, danach erweitert zu Trilogie, die eigentlich mit „I“ ihr Ende hätte finden sollen, entwickelt sich damit zur Tetralogie.

„Alive Again: The Breathing Shadow Part IV“ von NIGHTINGALE

„Shadowland“ klingt noch typisch nach NIGHTINGALE, wie bisher bekannt. Treibende Leads, melodische Hooks, die hängenbleiben, dynamisch griffiger Refrain, die tiefe, beruhigende Stimme, dunkle Stimmung. Das nachdenkliche „Glory Days“ handelt von einem im Bett liegenden sterbenden Mann, der sich die schönen Zeiten in seinem Leben erinnert. „Falling“ ist von einem Solo von Arjen Lucassen (AYREON, STAR ONE) veredelt.

Die größte Weiterentwicklung folgt aber noch: Das Herzstück des Albums ist die epische, 11minütige Saga „Eternal“. NIGHTINGALE gelingt es über die gesamte Spielzeit, den Spannungsbogen zu halten. Abwechslungsreich, dynamisch, dezent proggig komplex, mit ergreifenden Gesängen, großem Refrain, eingängigen Gitarrenmelodien, die den Hörer einnehmen, verspielte Soli, dazu der Einsatz von Hammondorgel-Klängen und dezenter Bombast auf einem Rock-Fundament.

Weitere Höhepunkte des Albums sind das knackige, vergleichsweise harte „State Of Shock“ mit seinen schweren, druckvollen Riffs, WahWah-Effekten und großartigen Hooks, das Synthie-geladene, träumerisch wandelnde „The One“ sowie „Forever And Never“, das stellenweise an URIAH HEEP zu „Look At Yourself“-Zeiten erinnert, aber auch GENESIS wie SPOCK’S BEARD scheinen als Einflüsse durch.

NIGHTINGALE wandeln zwischen poppiger Eingängigkeit, progressiver Verspieltheit, rockiger Kraft und emotionaler Tiefe. Trotz unterschiedlicher Akzente und stilistischer Vielseitigkeit wirkt „Alive Again: The Breathing Shadow Part IV“ wie aus einem Guss, zusammengehalten von der charismatischen Stimme von Swanö wie auch den einnehmenden Melodien als treibende Kräfte.

Die Unterschiede zum Original von „Alive Again: The Breathing Shadow Part IV“

Die CD-Version enthält als Bonus noch bisher unveröffentlichte Demos aus den Jahren 2000 bis 2002 und verschiedene Live-Aufnahmen, eine sogar aus dem Jahr 1982. Hier muss man natürlich Abstriche bei der Klangqualität hinnehmen. Aber er Bonus wertet die Re-Releases natürlich enorm auf. Das remasterte Album klingt dunkler, dynamischer und druckvoller als das Original.

7/10 Punkte

Cover Artwork von NIGHTINGALE – „Invisible“

NIGHTINGALE – „Invisible“ Re-Issue

Das fünfte Album und zweite mit richtiger Bandbesetzung „Invisible“ veröffentlichten NIGHTINGALE im Oktober 2004. Das Werk schlägt den mit dem Vorgänger „Alive Again: The Breathing Shadow Part IV“ eingeschlagenen Weg konsequent fort.

NIGHTINGALE setzen mit „Invisible“ ihren Weg konsequent fort

Inzwischen sind NIGHTINGALE zu einer echten Band zusammengewachsen und haben seit dem letzten Album auch erste gemeinsame Live-Auftritte gegeben. Das schlägt sich im Sound nieder, die Schweden wirken geschlossener, eingespielter und alles klingt eine Spur dichter und erwachsener, gleichzeitig frischer. Das harmonische Werk hat einen unbeschwerten Charakter und ist etwas Gitarrenlastiger. „Invisible“ beendet die Geschichte der ersten vier (Konzept-)Alben offiziell.

Auch musikalisch bewegen sich NIGHTINGALE deutlich weiter weg der einstigen Gothic Rock-Sounds, hin zu einer Melange aus AOR, Prog Rock und Hard Rock. Die schon immer vorhandenen Ohrwurm-Melodien noch stärker betont, was Swanös Faible für eingängigen Pop Rock unterstreicht. Auch wenn die melancholische Grundstimmung beibehalten blieb, klingt „Invisible“ weniger düster als die bisherigen Werke. Dan geht mit seinem charismatischen, emotionalen Gesang etwas mehr aus sich heraus.

Starke Ohrwürmer

„Invisible“ lebt von starken Ohrwürmern, die es hier in reichlicher Anzahl gibt. Der Opener „Still Alive“ beendet die „Breathing Shadow“-Geschichte. Der dynamische wie straighte Rocker ist von Dans warmer Stimme getragen, der Refrain ist wunderbar mehrstimmig gehalten, kerniges Riffing, hat stellenweise was von MAGNUM. Ab dem folgenden, progressiveren Titelsong liegt allen Stücken kein Konzept zugrunde. „Atlantis Rising“ hat die für NIGHTINGALE typischen großen Hooks und mitreißender Refrain, fast schon ein unverschämt eingängiger Ohrwurm. „To The End“ groovt wie Hölle, hat ordentliche Blues Vibes, knackige Gitarren und prägnante Leads. Das flotte „Misery“ glänzt mit 70er-Orgel-Sounds, zweitstimmigen Gesang (Dan zusammen mit Bassist Oskarsson) und Swanös Gespür für griffige Melodien. Tragisch und düster ist demgegenüber die emotionale Ballade „Stalingrad“, der Schmerz ist durch die gefühlvolle Stimme greifbar, die sphärischen Keyboards unterstreichen die Atmosphäre, glücklicherweise überschreitet das Stück nie die Grenze zum schwülstigen Kitsch.

Die Unterschiede zum Original von „Invisible“

Die CD-Version enthält als Bonus noch 12 bisher unveröffentlichte Demos aus den Jahren 2004, 1990, 1982 (!) und 1999, dazu bisher nicht erhältliche Pre-Production-Versionen von acht „Invisible“-Stücken sowie fünf verschiedene Live-Aufnahmen der Jahre 2004 bis 2007. Reichlich zusätzliches Futter also für Fans. Als zumindest kurios dürfen dabei die beiden ungewöhnlichen Demo-Stücke „Nya hus, trånga tankar“ (1990) und „I tunnelns färdriktning“ (1982) in Schwedisch gelten. Lange vor der Gründung von NIGHTINGALE entstanden, mit Akustikgitarre und rauem Gesang deutlich von dem entfernt, wofür die Schweden später einmal stehen. Das remasterte Album klingt etwas offener und vollmundiger.

8/10 Punkte

NIGHTINGALE – „Alive Again: The Breathing Shadow Part IV“ Re-Issue

2CD Min. 144:19 Min.

CD 1 – Album Remaster 2024 + Bonus Tracks (71:30):
1. Recollections (Remaster 2024) (02:09)
2. Shadowman (Remaster 2024) (05:03)
3. The Glory Days (Remaster 2024) (04:17)
4. Falling (Remaster 2024) (03:25)
5. Into the Light (Remaster 2024) (03:59)
6. Eternal (Remaster 2024) (11:21)
7. State of Shock (Remaster 2024) (03:08)
8. The One (Remaster 2024) (03:49)
9. Shadowland Serenade (Remaster 2024) (05:54)
10. Forever and Never (Remaster 2024) (06:22)
11. World Down Under (Demo 2002) (02:57) * Bonus Track
12. I Can Fly (Demo 2002) (04:00) * Bonus Track
13. Eternal (Demo 2002) (09:42) * Bonus Track
14. Shadowland Serenade (Demo 2002) (05:17) * Bonus Track

CD 2 – Bonus Disc (72:49):
1. Fireheart (Demo 2002) (03:10)
2. The Blame (Demo 2002) (03:47)
3. Turning (Demo 2002) (03:55)
4. Eternal (First Demo 2000) (03:28)
5. I Can See the Darkness V1 (Demo 2001) (02:46)
6. Shadowplay (Demo 2002) (05:52)
7. Falling (Alt. Mix 2002) (02:36)
8. State of Shock (Alt. Mix 2002) (03:10)
9. Shadowland Serenade (Live in Baarlo 2012) (05:55)
10. Eternal (Live in Krefeld 2005) (10:38)
11. Shadowman (Live in Bengtsfors 2003) (04:58)
12. The Glory Days (Live in Kilafors 2009) (03:36)
13. Falling (Live in Nicosia 2003) (03:08)
14. Forever and Never (Live in Martohell 2007) (03:01)
15. Ett Bländande Sken (Live in Finspång 1982) (08:55)
16. Antarktis (Demo 2000) (03:45)

LP
49:28 Min.

Side A (24:41):
1. Recollections (Remaster 2024) (02:09)
2. Shadowman (Remaster 2024) (05:03)
3. The Glory Days (Remaster 2024) (04:16)
4. Falling (Remaster 2024) (03:25)
5. Into the Light (Remaster 2024) (04:01)
6. Shadowland Serenade (Remaster 2024) (05:42)

Side B (24:47):
1. Eternal (Remaster 2024) (11:24)
2. State of Shock (Remaster 2024) (03:08)
3. The One (Remaster 2024) (03:49)
4. Forever and Never (Remaster 2024) (06:22)

Digital Album

49:27 Min.
1. Recollections (Remaster 2024) (02:09)
2. Shadowman (Remaster 2024) (05:03)
3. The Glory Days (Remaster 2024) (04:17)
4. Falling (Remaster 2024) (03:25)
5. Into the Light (Remaster 2024) (03:59)
6. Eternal (Remaster 2024) (11:21)
7. State of Shock (Remaster 2024) (03:08)
8. The One (Remaster 2024) (03:49)
9. Shadowland Serenade (Remaster 2024) (05:54)
10. Forever and Never (Remaster 2024) (06:22)

 

NIGHTINGALE – „Invisible“ Re-Issue

2CD 155:28 Min.

CD 1 – Album Remaster 2024 + Bonus Tracks (78:56):
1. Still Alive (Remaster 2024) (04:37)
2. Invisible (Remaster 2024) (03:38)
3. A Raincheck on My Demise (Remaster 2024) (03:43)
4. Atlantis Rising (Remaster 2024) (05:30)
5. To the End (Remaster 2024) (04:55)
6. Misery (Remaster 2024) (03:46)
7. The Wake (Remaster 2024) (05:12)
8. One of the Lonely Ones (Remaster 2024) (03:58)
9. Worlds Apart (Remaster 2024) (02:55)
10. Stalingrad (Remaster 2024) (05:13)
11. Still Alive (Demo 2004) (04:55) * Bonus Track
12. Gimme Something More (Demo 2004) (03:44) * Bonus Track
13. Always Tryin‘ to do It for Free (Demo 2004) (03:37) * Bonus Track
14. Atlantis Rising (Demo 2004) (05:18) * Bonus Track
15. The Bitter One (Demo 2004) (04:39) * Bonus Track
16. Mr. Ray (Demo 2004) (03:42) * Bonus Track
17. I Can See the Darkness V2 (Demo 2004) (05:07) * Bonus Track
18. The Tunnel (Demo 2004) (04:15) * Bonus Track

CD 2 – Bonus Disc (76:32):
1. Stalingrad (Demo 2004) (05:21)
2. Nya hus, trånga tankar (Demo 1990) (03:32)
3. I tunnelns färdriktning (Demo 1982) (03:34)
4. Atlantis Rising (Demo 1999) (04:35)
5. Still Alive (Pre-production 2004) (04:35)
6. Invisible (Pre-production 2004) (03:38)
7. A Raincheck on My Demise (Pre-production 2004) (03:44)
8. To the End (Pre-production 2004) (04:56)
9. Misery (Pre-production 2004) (03:46)
10. The Wake (Pre-production 2004) (05:16)
11. One of the Lonely Ones (Pre-production 2004) (04:06)
12. Worlds Apart (Pre-production 2004) (02:55)
13. Stalingrad (Pre-production 2004) (05:29)
14. Still Alive (Live in Krefeld 2005) (04:51)
15. A Raincheck on My Demise (Live in Martorell 2007) (03:50)
16. The Wake (Live in Örebro 2004) (05:14)
17. Worlds Apart (Live in Örebro 2004) (02:51)
18. Stalingrad (Live in Moscow 2006) (04:10)

LP
43:37 Min.

Side A (22:28):
1. Still Alive (Remaster 2024) (04:37)
2. Invisible (Remaster 2024) (03:38)
3. A Raincheck on My Demise (Remaster 2024) (03:43)
4. Atlantis Rising (Remaster 2024) (05:30)
5. To the End (Remaster 2024) (04:56)

Side B (21:09):
1. Misery (Remaster 2024) (03:46)
2. The Wake (Remaster 2024) (05:12)
3. One of the Lonely Ones (Remaster 2024) (03:58)
4. Worlds Apart (Remaster 2024) (02:55)
5. Stalingrad (Remaster 2024) (05:14)

Digital Album

43:35 Min.

  1. Still Alive (Remaster 2024) (04:37)
    2. Invisible (Remaster 2024) (03:38)
    3. A Raincheck on My Demise (Remaster 2024) (03:43)
    4. Atlantis Rising (Remaster 2024) (05:30)
    5. To the End (Remaster 2024) (04:55)
    6. Misery (Remaster 2024) (03:46)
    7. The Wake (Remaster 2024) (05:12)
    8. One of the Lonely Ones (Remaster 2024) (03:58)
    9. Worlds Apart (Remaster 2024) (02:55)
    10. Stalingrad (Remaster 2024) (05:13)
28.01.2025

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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