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Ziegenmetal: 10 beachtenswerte Goat-Bands

Special

Ziegenmetal: 10 beachtenswerte Goat-Bands

Ziegen sind cool. Ihr Käse ist schmackhaft, ihr Antlitz steht für den Gehörnten. Yeah! Und: Bands, die die „Goat“ im Bandnamen tragen, machen meist kultige Mucke, oft beeinflusst durch so legendäre Bands wie BEHERIT, SARCÓFAGO oder BLASPHEMY. Das haben zuletzt erst die US-Amerikaner WEREGOAT mit ihrem Debütalbum „Pestilential Rites Of Infernal Fornication“ bewiesen. Dass WEREGOAT dabei nicht die einzige kultige Goat-Band ist, sollte jedem klar sein, der den Unterschied zwischen Black Metal und GHOST BATH kennt. metal.de hat sich trotzdem das neue WEREGOAT-Album zum Anlass genommen, um für euch zehn beachtenswerte Goat-Bands zusammenzustellen. MILKING THE GOATMACHINE kommen in diesem Special dankenswerterweise nicht vor. Versprochen.

Eine Aufstellung wie diese erhebt natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Spart euch das diesbezügliche Gemecker für eure Ziegenmetal-Band!

WEREGOAT

Das aktuelle Bandfoto von WEREGOAT: Finde die Ziegen!

Fangen wir mit dem Anlass zu diesem Special an: WEREGOAT. Die Spitzbuben aus Portland, Oregon (das ja eigentlich eher für melodischere Kapellen à la AGALLOCH oder UADA bekannt ist) veröffentlichen dieser Tage ihr Debütalbum „Pestilential Rites Of Infernal Fornication“ und zeigen: Nicht nur ihr Bandname ist kultig, auch ihr Albumtitel. Muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: Pestartige Riten der infernalischen Unzucht. Übrigens können WEREGOAT nicht nur coole Titel und Namen (die Akteure der Band nennen sich übrigens Nocturnal Hellfuker, Sadoseducer und Lecherous Agressor), sondern auch gute Musik. Ihr neues Album strotzt nur so vor Eingängigkeit, vor sägenden Riffs und geistzermalmenden Vocals. Anspieltipps: „Under The Whip“ und „Goatlust Invocation“. Da das Album leider noch nicht draußen ist, hier aber erstmal die offizielle (und auch richtig fetzige) Auskopplung „Osculum Infame“:

GOAT (DK)

Weiter geht es mit dem dänischen Ein-Mann-Projekt, das sich schlicht und ergreifend GOAT genannt hat. Warum auch kompliziert die Essenz durch weitere Begriffe verwässern, wenn man sie so gekonnt auf den Punkt bringen kann? Selbiges gilt übrigens auch für die Musik – die, wir geben es zu, wenig spektakulär klingt. Vielleicht liegt es daran, dass es nach dem in Underground-Kreisen einigermaßen kultigen Debütalbum „Sacred Pilgrim – Alle Hader Goat“ von 1996 nie wieder etwas zu hören gab.

Relevant für dieses Special ist GOAT vor allem aus drei Gründen: Erstens, der Name, aus den oben bereits genannten Gründen. Zweitens, hinter Alleinunterhalter Goat versteckt sich niemand anderes als Lasse Bak, der zwischen 1991 und 2007 bei ILLDISPOSED die Sechssaitige gezupft hat. Und drittens, das einzige auffindbare Bandfoto. Da die Urheberfrage nicht geklärt ist, leider für uns nicht einbindbar – aber verlinkbar: Ein Klick für die Ziege!

BLACK GOAT (US)

Es gibt ganze vier Bands, die sich BLACK GOAT nennen (fünf, wenn man BLACKGOAT mitzählt). Schwarze Ziege, ist ja auch irgendwie naheliegend, wenn man sich zu den Ziegenenthusiasten innerhalb der Black-Metal-Szene zählt. In diesem Special meinen wir die US-amerikanischen BLACK GOAT, genauer die aus San Francisco, nicht die aus Wisconsin. Die haben sich 1996 gegründet, ein s/t-Album herausgebracht, sich aufgelöst und 2004 neu gegründet, um sich nach nur wenigen Liveauftritten und gar keinen neuen Veröffentlichungen wieder zu trennen. Schade.

„Black Goat“ von 1997 ist trotzdem ein so kultiges Album, dass die Band hier genannt gehört, verdammt! Musikalisch mehr im klassischen Raw Black Metal verwurzelt denn im ziegenbeeinflussten War bzw. Bestial Black Metal, sticht vor allem das brutale Kehlengegurgel des Mr. Jim „Nagas“ Mack (später noch als Basser von SLOUGH FEG bekannt) hervor. Wer rauen, rödelnden Black Metal mag, wie ihn vor allem die Finnen in den Neunzigern gespielt haben, ist bei BLACK GOAT auf jeden Fall richtig. Sofern man das Album noch findet, Nuclear War Now! Productions haben die Chancen aber 2004 mit einem Re-Issue der Platte erhöht. Bei YouTube findet man eh nur das komplette Album – sei kein Arsch, unterstütze die Band trotzdem!

GOAT MOLESTÖR

Während bei den meisten anderen Goat-Bands die Ziege selbst molested, sind es bei diesen Briten die Ziegen selbst, die belästigt werden. GOAT MOLESTÖR könnten einigen Fans von okkultem Death Metal bereits ein Begriff sein – denn 2006 änderten sie ihren Namen in GRAVE MIASMA. Klingelt was? Dachte ich mir!

Folgerichtig klingen GOAT MOLESTÖR auch etwas langsamer und doomiger als die meisten anderen Ziegenmetal-Bands, der Doom-Einschlag der späteren GRAVE MIASMA ist auch unter dem goatigen Ur-Namen der Band schon deutlich hörbar. Hier allerdings noch deutlich rumpeliger und etwas weniger auf Okkultismus getrimmt. Anspieltipp: Die „Realm Of Evoked Doom“-EP von 2005. Hier zum Antesten der Track „This Tomb Is My Altar“:

DEAD GOAT

In einem Special wie diesem darf es ja ruhig mal etwas obskurer zugehen, finden wir von metal.de. Und DEAD GOAT aus Norwegen sind obskur. So obskur, dass es weder eine Facebook-Seite noch einen YouTube-Channel, geschweige denn auch nur einen Clip auf YouTube gibt, den wir euch einbinden könnten. Außerdem: DEAD GOAT? Tote Ziege? Finden wir uncool, die Ziege soll weiterleben und Musik machen. Aber wer, wie DEAD GOAT-Alleinunterhalter Taaken, bei NATTEFROST mitgespielt hat, kann ja eigentlich kein schlechter Mensch sein. Ein ekeliger Mensch vielleicht, aber kein per se schlechter. Deshalb wollten wir auch DEAD GOAT erwähnen.

Die einzige Veröffentlichung der Band, „Satanic Perversion“ von 2004, ist übrigens so obskur, dass in den Metal Archives dazu vermerkt ist: „Es ist unklar, ob dies ein Album, eine Demo oder eine EP ist.“ Dementsprechend können wir auch nichts zur musikalischen Qualität sagen. Trotzdem, NATTEFROST + Ziege = Liebe.

ARMORED GOAT

Und die Exoten in diesem Special sind: ARMORED GOAT von den Philippinen. Die haben zwar bisher nur eine einzige Veröffentlichung auf dem Konto – die „Nigrum Majestasis“-Split mit RETALIATE von 2014 -, aber, a), ist die richtig ordentlich, und b) sind uns gepanzerte Ziegen sowieso lieber als tote Ziegen. Die Philippiner… Philippinense… die Band von den Philippinen weiß auf jeden Fall mit den vier Tracks ihrer Splitseite mächtig zu überzeugen, spielen ihren Bestial Black Metal ästhetisch korrekt und musikalisch mit mächtigem Thrash-Faktor aufgelockert. Und wer sein Intro „Artillery Goat Vomit“ nennt, der hat in diesem Special sowieso Sympathiepunkte gewonnen. Nochmal, damit du es mit Genuss lesen kannst: Artillery. Goat. Vomit. Hach, schön.

GOATWHORE

Fast zu Mainstream für dieses Special: GOATWHORE

Ja ja, GOATWHORE sind eigentlich zu Mainstream für dieses Special, wissen wir selber. Aber wir wollen ja keine Metalspießer sein und die Band nur hassen, weil sie Geld verdient – denn musikalisch können sich die Amis aus New Orleans durchaus hören lassen. Wütender, wenn auch neuerdings produktionstechnisch oft glattpolierter, Metal zwischen Black, Death und Thrash, das Ganze mit viel Eingängigkeit, Schmissigkeit und bösen Texten. Finden wir gut. Das neue Album „Vengeful Ascension“ ist übrigens letzten Freitag erschienen und bei YouTube (offiziell) in Gänze zu belauschen:

FUNERAL GOAT

FUNERAL GOAT aus den Niederlanden sind aus den kultigen SAURON hervorgegangen, heißen mittlerweile aber auch schon wieder anders (nämlich IBEX ANGEL ORDER). Unter dem Banner der Beerdigungsziege ist 2009 nur ein Album entstanden, nämlich „Mass Ov Perversion“. Das klingt ein bisschen wie eine Art Mischung aus früheren PROFANATICA und den Kult-Amis von VON (höhö), mit dem dominanten Drumsound von zum Beispiel der letzten BESTIAL RAIDS, garniert mit ein bisschen klassisch-norwegischem Riffing.

Ziegenfetischisten kommen um FUNERAL GOAT auf jeden Fall allein der fetzigen Musik halber nicht vorbei, und wem das nicht als Anreiz reicht, der muss sich nur das Cover von „Mass Ov Perversion“ anschauen (im Video unten zu sehen). Wenn das nicht eine der coolsten Ziegen-Darstellungen ist, seitdem sich 1989 ARCHGOAT gründeten, dann weiß ich auch nicht.

GOAT SERPENT (VE)

GOAT SERPENT aus Venezuela haben bisher (gegründet 2013) zwar noch kein Album in voller Länge veröffentlicht, aber dafür zwei richtig coole EPs – namentlich „The Art Of Rebellion“ von 2013 und „Supra Summum Mortem“ von 2016. Vor allem letztere mit dem oberfetzigen „Hosanna Luciferi Exercitum“ sowie mit dem kultigen DARKTHRONE-Cover „Under A Funeral Moon“ sollte jeder Ziegenfreund gehört haben. Sowieso sollte man GOAT SERPENT wegen des Namens auf dem Schirm haben – die Ziege und die Schlange vereint, ja geht es denn diabolischer? Eben!

Musikalisch spielen GOAT SERPENT übrigens weniger die bestialische als vielmehr die raue Black-Metal-Sorte. BEHEXEN, das TAAKE-Debüt, frühe BAPTISM, das Debüt von GORGOROTH – wer sich von diesen Namen angesprochen fühlt, der sollte GOAT SERPENT auf dem Schirm haben. Einziger Wermutstropfen: „Supra Summum Mortem“ gibt es bisher nur als Tape, und das war auf 100 Exemplare limitiert. Das unterstreicht den Kultfaktor zwar nur, macht es aber schwierig, an das Teil ranzukommen. Ein Hoch auf YouTube!

ARCHGOAT

Last but not least: Sie sind die unumstrittenen Goat-Könige, mit Gründung im Jahre 1989 die Schöpfer des Ziegenmetal, mit einem sonst kaum erreichten Kultfaktor. Die Rede ist natürlich von den Finnen ARCHGOAT, die den Faden ihrer gleichzeitig gegründeten Landsleute BEHERIT aufgenommen, weitergesponnen und Bestial Black Metal zu einem Ding gemacht haben. (In Europa zumindest, in Südamerika gab es da ja schon Mitte der Achtziger ein paar Spezialisten.) Ob es das ungestüme Debüt „Whore Of Bethlehem“, das (im Kontext) etwas „experimentellere“ zweite Album „The Light-Devouring Darkness“ oder das beide Seiten verbindende dritte Album „The Apocalyptic Triumphator“ ist – ARCHGOAT liefern immer Qualität ab. Immer.

27.06.2017
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