Warlord
Wir behalten alles im WARLORD-Sound und versuchen nicht, etwas Neues zu schaffen.

Interview

Mit dem Tod von Bandgründer William J. Tsamis schien das Ende von WARLORD besiegelt. Aber Original-Schlagzeuger Mark Zonder machte mit neuer Mannschaft weiter. Kürzlich erschien die Compilation „The Lost Archangel“. Hierzu sprachen wir im Interview mit Mark.

Cover Artwork von WARLORD – „The Lost Archangel“

Leider ist Bandgründer William im Mai 2021 gestorben. Kannst du bitte zusammenfassen, wie der Status der Band in den letzten Jahren vor seinem Tod war?

Wir machen einfach das, was Bill (William, Anmerk. d. Verf.) wollte. Spielen und die Musik von WARLORD unter die Leute bringen.

Sein plötzlicher Tod war ein tiefer Stich mitten ins Herz der Menschen. Wie hast du das alles durchgestanden?

Für mich war es nicht plötzlich. Ich habe es schon eine ganze Weile kommen sehen. Bill war sehr krank und das ist der Grund dafür, dass es keine neuen Platten mit Bill oder Tourneen gab. Er konnte es körperlich nicht mehr schaffen.

Du hast mit WARLORD weitergemacht. Ich denke, das war auch der Wille von William, oder? Gab es einen besonderen Zeitpunkt der Entscheidung, WARLORD am Leben zu erhalten?

Ich habe nur seine Emails und Texte gelesen, in denen er wollte, dass wir weitermachen. Als er noch lebte, sagte er mir mehrmals, ich solle mir einen Gitarristen suchen und spielen gehen. Ich wollte das nicht tun, solange er noch am Leben war. Er war sehr hartnäckig und wollte die Musik weiterführen und verbreiten.

Wieviel von seiner DNA steckt noch in WARLORD? Und wie ist deine Erfahrung, ohne ihn an deiner Seite zu arbeiten?

Seine DNA ist WARLORD und wird es immer sein. Es war anders und sehr seltsam, ohne ihn Musik zu machen. Ich habe das im Laufe der Jahre mit tausenden von Bands und Künstlern gemacht, aber das war seltsam.

Ich denke, der Kern der Band sind du, der Bassist Philip Bynoe und der Sänger Giles Lavery, richtig? Ist das auch heute noch der wichtigste kreative Teil von WARLORD?

Bill und ich waren WARLORD. Und werden immer WARLORD sein. Philip ist seit 2013 oder so mit an Bord, ebenso wie Giles. Aber Philip hat mit uns „The Holy Empire“ (Album von 2013, Anmerk. d. Verf.) aufgenommen, während Giles nur einen Song gesungen hat.

Unter welchen Umständen habt ihr die Gitarristen Eric Juris, Diego Pires und Keyboarder Jimmy Waldo ausgewählt, um Teil von WARLORD zu werden?

Sie wurden uns vorgeschlagen und wir haben sie einem Casting unterzogen, um sicherzustellen, dass sie den WARLORD-Sound kennen und wissen, wie man diesem Sound treu bleiben kann. Wir behalten alles im WARLORD-Sound und versuchen nicht, etwas Neues zu schaffen.

Mit „The Lost Archangel“ habt ihr eine Compilation veröffentlicht. Die ersten drei Songs sind vom Debütalbum von LORDIAN GUARD. Abgesehen vom Gesang, was unterscheidet die LORDIAN GUARD Versionen von den WARLORD Versionen, was ist der Unterschied zwischen den beiden Bands?

Bill benutzte einen Drum Computer und schrieb sehr lange thematische Tracks für LORDIAN GUARD.

Ihr habt die alten WARLORD-Songs „The Rainbow“, „Enemy Mind“, „70,000 Sorrows“ und „Night Of The Fury“ neu aufgenommen. Warum habt ihr diese Songs ausgewählt und was waren die Gründe für die neuen Aufnahmen?

Nichts Besonderes. Ich mochte die Songs einfach sehr und wollte sie wieder aufgreifen.

Gibt es noch alte WARLORD-Songs oder ist jetzt alles, was jemals geschrieben wurde, veröffentlicht?

Vielleicht ein bisschen oder zwei. Bin mir nicht ganz sicher.

„Father“, „Glory“ und „Soliloguy“ sind Live-Aufnahmen von 2013 in Athen, Griechenland. Warum waren sie nicht auf dem damals veröffentlichten „Live In Athens“?

Es gab ein Zeitlimit für diese Veröffentlichung und wir mussten eine Entscheidung treffen. Diese Songs, so sehr ich sie auch liebe, sind ein bisschen langsamer und wir suchten nach der Energie für ein Live-Album.

Einige Leute kritisieren die Band immer wieder für die Reaktivierung, kritisieren sogar einen respektlosen Umgang mit dem Erbe. Dein Kommentar dazu?

Es ist mir egal. Es hat uns nie interessiert, was die Fans darüber denken, was die Band tun sollte. Wir lieben die Fans und schätzen sie, aber wir spielen für uns selbst und wir sind die schärfsten Kritiker der Band. Wenn ihr es nicht mögt, kauft es nicht und kommt nicht zu den Konzerten.

Was waren deine besten Momente mit William?

Nach all den Jahren des Kampfes live zu spielen.

Was habt ihr für die nächste Zeit geplant?

Neue Musik und Plattenveröffentlichungen sowie Live-Shows, wenn sie sich ergeben.

16.07.2025

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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