Fast zwei Jahrzehnte ist es inzwischen her, daß die Band Warlord mit „And the Canons of Destruction have begun…“ wohl ein ziemliches Hammerscheibchen hingelegt hat, an das sich so manch alteingesessener Metaller auch heute noch gern erinnert. Ich sage „wohl“, denn die Ungnade der späten Geburt hat zur Folge, daß ich die Scheibe (zumindest noch bis zum unvermeidlichen Re-Release) nicht kenne. Aber hey, Reunions sind was feines, wenn auch an vergangene musikalische Großtaten oft nicht angeschlossen werden kann, so rücken sie doch zumindest die eine oder andere verdienstvolle Band ins Bewusstsein der jüngeren Metal-Generation. Für diese Reunion hier darf man sich wohl hauptsächlich bei Hammerfall-Sänger Joacim Cans bedanken, der sich damit wohl nicht unbedingt einen Gefallen getan hat. Ich meine, welcher Fan der ersten Scheibe wird die „Hamsterfell-Schwuchtel“ (Zitat Steel Commander) als neuen Sänger akzeptieren ? Wahrscheinlich nicht all zu viele. Ich für meinen Teil kann dem entgegenhalten, daß Cans seinen Job mehr als zufrieden stellend erledigt und sich und der Band keine Schande macht. Fast möchte ich mich zu dem metalgreg-esquen Wortspiel „Cans kann’s“ hinreißen lassen 😉 Hauptkritikpunkt #2 wird ansonsten wohl sein, daß 2/3 der auf diesem Album vertretenen Songs ein schaler Recyclinggeruch anhängt. Ein Großteil des aktuellen Materials wurde der Warlord-Nachfolgeband Lordian Guard entnommen und neu eingespielt. Das wird einigen Kennern wohl sauer aufstoßen, andererseits stelle ich mir die nicht unberechtigte Frage, wie viele Leute das Album überhaupt kennen ? Mir war ehrlich gesagt Lordian Guard überhaupt kein Begriff und so hab‘ ich auch keine großen Probleme mit dem bandinternen Rundumklau. Es sind nämlich ein paar wirklich schöne Stücke dabei und es wäre absolut schade, würden diese sang- und klanglos in Vergessenheit geraten. Also, mit „Rising out of the Ashes“ werden Warlord viele alte Fans verprellen, aber auch jede Menge neuer Fans gewinnen. Zumindest kann man sich mal über ein anständiges Power Metal Album freuen, ohne gleich fürchten zu müssen, in literweise Schmalz und Kitsch zu ertrinken… und das sollte für Unvoreingenommene schon Kaufanreiz genug sein.
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