Donots
Akustik-Punk

Konzertbericht

Billing: Norbert Buchmacher und Donots
Konzert vom 25.09.2025 | Schlachthof, Bremen

Die DONOTS veröffentlichen mit „Schwert Aus Holz“ ihr erstes Akustikalbum – etwas, das sie, wie sie am Abend mehrfach betonen, eigentlich nie vorhatten. Nachdem sie im Frühjahr bereits eine Handvoll Shows im akustischen Gewand spielten, folgt nun eine zweite Runde. Wir haben uns die Show im fast ausverkauften Bremer Schlachthof angesehen.

Nicht nur die DONOTS sind akustisch

Vor dem Konzert schauen wir am Merch-Stand vorbei und stellen erfreut fest, dass ein Tourshirt inklusive Akustikalbum auf CD im schicken Digisleeve nur 30 Euro kostet. Da können wir nicht widerstehen und schlagen zu. Danach quetschen wir uns in den vorderen Bereich des Schlachthofs, der bei gut besuchten Konzerten immer sehr voll ist. Dennoch ergattern wir einen Stehplatz mit gutem Blick auf die Bühne.

Bevor die DONOTS auftreten, spielen NORBERT BUCHMACHER auf. Das Duo liefert rund 40 Minuten akustische Singer-/Songwriter-Stücke mit teils bissiger politischer Message. Zwischen den Liedern erzählt Sänger Buchmacher Anekdoten aus seinem Leben oder Hintergrundgeschichten zu den Songs. Dabei versucht er sich an Hochdeutsch, betont jedoch, dass das für einen eingefleischten Süddeutschen nicht leicht sei. Kein Problem – wir haben dich verstanden! Der Applaus des Publikums nimmt im Verlauf stetig zu, was am sympathischen Auftritt des Duos liegt.

Funktioniert Akustik-Punk?

Die DONOTS haben sich ihre Punk-Wurzeln immer bewahrt. Selbst indielastige Alben wie „The Long Way Home“ oder „Wake The Dogs“ klingen stellenweise angepisst, und seit dem Wechsel zur deutschen Sprache mit „Karacho“ ist der Punk Rock endgültig zurück – auch wenn wir dem jugendlichen Pop-Punk, der bis „We Got The Noise“ dominierte, noch ein wenig nachtrauern. Die Frage bleibt: Welche Songs wählen die DONOTS für ihre Akustiksession?

Die Antwort: Von allem etwas. Zwei neue Lieder – „Allein Zu Allein“ und „Out In The Cold“ – sind dabei, ebenso der umgearbeitete Klassiker „Whatever Happened To The 80s“ und „Room With A View“ vom Meisterwerk „Pocketrock“. Naheliegende Entscheidungen sind der Titeltrack von „Wake The Dogs“, „Stop The Clocks“ und „Calling“, die auch in ihren Originalversionen eher sanft daherkommen.

Dem gegenüber stehen Akustikversionen flotter Songs wie „Dead Man Walking“ und „Problem Kein Problem“. Eine Hommage an DIE TOTEN HOSEN ist das grandiose Cover von „All Die Ganzen Jahre“. Schnell wird klar: Die Akustiksongs der DONOTS eignen sich genauso gut zum Pogen wie ihre elektrischen Vorbilder. Lockere Gespräche zwischen Ingo und Guido Donot über Knoblauch, ihre Mutter und große musikalische Vorbilder runden das Geschehen ab. Besonders beeindruckend: Die Band holt einen neunjährigen Fan auf die Bühne und schenkt ihm und seiner Begleitung ein Tourshirt. Ingo Donot konstatiert treffend, dass unsere Zukunft bei solch einer Jugend noch nicht verloren ist.

Natürlich muss auch ein akustisches DONOTS-Konzert mit „We’re Not Gonna Take It“ und „So Long“ enden. Das TWISTED-SISTER-Cover funktioniert akustisch überraschend gut, und „So Long“ brauchte kaum Anpassung. Am Ende bleiben frenetischer Applaus und ein breites Grinsen auf den Gesichtern. Die DONOTS gehören zu den sympathischsten Bands unserer Zeit und haben das Herz am rechten Fleck. Wir freuen uns schon auf das nächste Gastspiel in Bremen!

28.09.2025

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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