Fear Connection
"Where Suffering Remains" in voller Länge

Die Bremer Zollkantine ist für lokale Acts und Underground-Bands eine verlässliche Anlaufstelle. Bei günstigen Getränken kann man seine Lieder auf einer soliden Bühne präsentieren. Heute Abend sind FEAR CONNECTION gekommen, um ihr zweites Album „Where Suffering Remains“ vorzustellen, das am Vortag via Neckbreaker Records erschien. Dazu haben sie sich illustre Gäste eingeladen, die alle aus dem Death-Metal-Genre stammen. Ein kurzweiliger Abend ist damit garantiert.

ROTTING CORE eröffnen den Abend

Old-School-Death-Metal zum Auftakt hat noch niemandem geschadet. ROTTING CORE sind eine junge Bremer Band, die ohne große Innovation, aber mit viel Spielfreude durch ihr Set holzt. Im Gegensatz zu den drei folgenden Gruppen fehlt noch das Alleinstellungsmerkmal, doch Gitarrist Benny Vetterlein – im kultigen BOLT-THROWER-Longsleeve – animiert das Publikum erfolgreich.

Dieses lässt sich nicht lange bitten; der Raum der Zollkantine ist bereits jetzt sehr gut gefüllt. ROTTING CORE machen ihren Job als Opener solide und bieten am Merchandise-Stand ihre erste EP für faire vier Euro an. Old-School-Krach zum Einstieg? Check.

ACRID DEATH – von Frankfurt nach Schweden

ACRID DEATH sind aus Frankfurt am Main angereist und freuen sich sichtlich, endlich in Bremen zu spielen. Sie liefern Death Metal schwedischer Prägung und erinnern mit ihrem HM2-Sägesound an Kollegen wie ENDSEEKER. Die Geschwindigkeit ist konstant hoch und Sänger Tobias Keller wirbelt pausenlos über die Bühne. Diese wird ihm schnell zu klein, sodass er oft ins Publikum springt, um dort weiterzushouten.

Mittlerweile ist das Bremer Publikum warmgelaufen und es entstehen erste Moshpits. Der Sound von ACRID DEATH eignet sich bestens dafür. Das Debütalbum „Abominable Presence Of Blight“ bietet viele knackige Brecher und liegt zum „Pay What You Want“-Preis am Merch aus. Die weite Anreise hat sich gelohnt – sowohl die Band als auch wir hoffen auf ein baldiges Wiedersehen.

HERETIC WARFARE – technisch und brutal

Die Qualität von HERETIC WARFARE wird uns im Vorfeld von ihrem Merchverkäufer schmackhaft gemacht. Heute Abend übernimmt diesen Job Leif Jensen von PHANTOM CORPORATION. Er hat auf der zweiten Platte sogar einen Gastauftritt, kann diesen aber aufgrund angeschlagener Stimme nicht wahrnehmen.

Die Musik der Münsteraner ist technisch anspruchsvoll und trotzdem kompromisslos brutal – NILE und SUFFOCATION sind passende Vergleichspunkte. Die Präzision der Band ist beeindruckend, und spätestens jetzt eskalieren alle Anwesenden. HERETIC WARFARE freuen sich sichtbar über den enthusiastischen Empfang und betonen immer wieder, wie stark die Stimmung ist. Das können wir nur bestätigen: Im Publikum herrscht inzwischen reger Betrieb und die Zollkantine ist bis hinten gefüllt.

FEAR CONNECTION feiern den Albumrelease

„Where Suffering Remains“ ist frisch erschienen und die Bremer Lokalmatadore haben sich viel vorgenommen. Sie spielen die komplette Platte von vorn bis hinten. Einige Songs wie „Final Impact“ kennen wir bereits von früheren Konzerten, und die neuen Stücke fügen sich nahtlos ins Repertoire ein. Besonders „Human Greed Tragedy“ und „The Flesh Of The Earth“ entwickeln sich zu echten Bangern – wir würden uns nicht wundern, wenn sie feste Bestandteile des Sets werden. Der Sound passt und ist für die Location sehr gut abgemischt.

Da die Platte nicht lang ist, dafür aber heftig knallt, haben FEAR CONNECTION natürlich noch ein paar Klassiker im Gepäck. Den Anfang macht das großartige „Raging Terror“ ihrer Debüt-EP. Nach „Cerebral Attack“ und „Time To Die“ folgt schließlich der Signature-Track, auf den viele seit Beginn gewartet haben. „Attitude“ ballert noch einmal richtig und beendet den Gig endgültig. In knapp 70 Minuten hat die Gruppe die Zollkantine in Schutt und Asche gelegt.

Sänger Rolf bedankt sich für den gelungenen Abend und das zahlreiche Erscheinen. Man habe noch nicht gezählt, wie viele Gäste da waren, doch wir schätzen rund 150. Damit können FEAR CONNECTION den Release ihres zweiten Albums als vollen Erfolg verbuchen – auch am Merch sei viel über die Theke gegangen. Bei einem fairen Vorverkaufspreis von 16 Euro wenig überraschend. Wir freuen uns auf Mai, wenn die Truppe ihre „Raging Terror Over Bremen“-Konzertreihe im Meisenfrei fortsetzt.