Wacken Open Air
Der große Festivalbericht 2005

Konzertbericht

Konzert vom 2005-08-04 | , Wacken

.

Wacken Open Air

Stimmen der rockenden Redakteure:

Pro

Fazit:
Ist doch immer das Gleiche; Vorjahrs noch im Brustton der Überzeugung verkündet, das es jetzt aber das letzte WOA war, das man besucht hat, juckt es dann doch spätestens im Frühjahr des folgenden Jahres wieder und man schreibt sich abermals in die Liste der anwesenden Redakteure ein. Kaum vor Ort (wobei „kaum“ jedes Mal eine mehrstündige Fahrt einschließt) fragt man sich quasi augenblicklich, warum man sich diesen Kirmes wieder antut – die Preise wachsen schneller als die Besucherzahlen, das Wetter hat auch von Jahr zu Jahr weniger Bock und ständig spielt irgendwo irgendeine Band, die man gerne sehen möchte, aber eigentlich schon viel zu lange auf den Beinen ist. Dennoch – auch dieses Jahr konnte das Billing wieder einigermaßen überzeugen und das Drumherum ist ja eh immer das Beste. Kaum ein Festival eignet sich besser um alte und neue Bekannte zu treffen und es ordentlich krachen zu lassen.

Die Besten Bands:
MACHINE HEAD
BLOODBATH
ILLDISPOSED
SENTENCED

Enttäuschungen:
NAGLFAR
TRISTANIA

Bizarre Randerscheinungen:
Ich weiß jetzt gar nicht was es da zu meckern gab – das Wacken Open Air ist doch die perfekte Gelegenheit einen Probeaufbau des nagelneuen 6 Personen Zelt anzugehen. Gut, dauert etwas länger, aber wir hatten doch eh nix besseres zu tun.

Mal ehrlich Mädels – ihr könnt doch nicht so verantwortungslos sein und oben ohne auf dem Gelände rumstehen, wenn der Boden wegen dem Schlamm so verdammt rutschig ist; wie schnell haut´s einen da beim vorbeilaufen in den Schmutz, nur weil man mit gucken beschäftigt ist?


metalgreg

Fazit:
Wacken ist und bleibt, was die Besucherzahlen und das Nationengemisch angeht, das Metal-Mekka Europas. Wo sonst überholt man auf der Autobahn Metalheads in einem Auto mit kroatischem Kennzeichen?
Was allerdings wie jedes Jahr immer wieder sauer aufstößt, ist die Preispolitik, die stets über dem normalen Festivaldurchschnitt liegt. 99 Euro für ein Ticket an der Tageskasse vor Ort, horrende Essenspreise für nur mittelmäßige, kulinarische Genüsse, 2,50 Euro für eine angeblich warme Dusche, so kann es nicht laufen! Vom Merchandise-Overkill (Wer braucht ein Wacken-Kochbuch? Hallo!) wollen wir gar nicht erst reden. Aber es gibt nun mal leider genug Deppen, die sich ALLES kaufen.
In punkto Qualität der Gigs muss man dem diesjährigen W:O:A jedoch zugestehen, das beste Festival dieses Sommers gewesen zu sein. Kaum schlechte Gigs, viele einzigartige und mitreißende Darbietungen! Deswegen geht abschließend und trotz des unglaublich miesen Wetters, für das jedoch der Veranstalter nichts kann, der Daumen erneut nach oben!

Beste Bands:
MACHINE HEAD
BLOODBATH
CORVUS CORAX
HATESPHERE
CANDLEMASS

Enttäuschungen:
NAGLFAR
DISSECTION

Bizarre Randerscheinungen:
Sollte ich mir Gedanken machen, oder liegt es an der unsäglichen Hasseröder-Plörre, dass ich es drei Tage lang nicht wirklich geschafft habe, besoffen zu werden?
Außerdem an alle Wichtigtuer, die auch auf einem Rastplatz hinter Hannover noch mit ihren diversen Backstagepässen rumposen und einen auf Mega-VIP machen müssen: Dumm, wenn man seinen Pass als Schwanzverlängerung und Verstärkung des eigenen Selbstwertgefühls braucht! FUCK OFF!


Thomas

Fazit:
Seit Jahren schwör ich mir, dass es das letzte Mal Wacken gewesen sein soll. Und trotzdem fall ich doch jedes Jahr wieder auf die Tricks dieser gewieften Bauernfänger rein und quäle mich wieder 800 km gen Norden. Aber auch dieses Jahr hat es sich wieder gelohnt, denn neben der Hauptattraktion BLOODBATH war Wacken einfach wieder DAS Metal Volksfest schlechthin. Für den Paulaner Biergarten war ich dieses Jahr zum ersten Mal dankbar, weil man da mal in Ruhe sitzen kann, wenn der sonstige Boden wieder im Schlamm versinkt. Über sanitäre Anlagen und den ganzen Kram kann ich nix sagen. Hab ich noch nie gebraucht und hab mich dem deshalb auch noch nie gewidmet. Mit den Eintrittspreisen hab ich mich mittlerweile versöhnt, denn auch wenn der Rummel jedes Jahr teurer wird, bekommt man dafür auch jedes Mal mehr geboten. Aber eines stimmt: Hasseröder macht nicht dicht!

Beste Bands:
BLOODBATH. Hat sonst noch jemand gespielt? 😉
MACHINE HEAD. Ich hätte nicht gedacht, dass ein „erstes Mal“ sooo schön sein kann!
Ach ja, nicht zu vergessen: GORILLA MONSOON, einfach coole Säue mit noch coolerer Mucke.

Enttäuschungen:
NAGLFAR *gähn*
Irgendwie hab ich mir am Samstag total den Magen verranzt, deshalb konnte ich da außer DISSECTION keine Band sehen. Und das ärgert mich extrem. Ich bin von mir selber enttäuscht. Ab in die Ecke!

Bizarre Randerscheinungen:
Der Donnerstag ist mir nur noch äußerst nebulös in Erinnerung. Das hat man davon, wenn man mit einer Flasche Vodka-O in der Hand eine dreiviertel Stunde lang zum Akkreditierungshäusle läuft. Ich hab mir dann im Suff ein viel zu kleines CHEPALIC CARNAGE Shirt gekauft (Größe S), hab nen Spagat in der Pissrinne gemacht und hatte intimen Kontakt mir einer Fremden am Bierstand. Wieso passiert einem so was so selten? Am nächsten Tag hab ich mir im Suff ein viel zu kleines NILE Shirt gekauft (auch Größe S). Da sag noch einer, man könne aus Fehlern lernen *phew*… na ja, immerhin sieht’s sexy aus! 😀


Norman

Fazit:
Und täglich grüßt das Murmeltier oder besser – Auch in diesem Jahr bin ich wieder dem größten Metal-Volksfest erlegen und das, obwohl ich mir jedes Jahr am Ende der Saison schwöre im nächsten Jahr die mehr als 800 km nicht herunterzureißen. Aber die Jungs im hohen Norden haben es einfach drauf und servieren in jedem Jahr mindestens eine Band, die einen zu der Fahrt ans nördliche Ende Deutschlands zwingt. Ob das nun BLOODBATH, MACHINE HEAD oder auch DISSECTION waren ist dann auch vollends egal. Festzuhalten bleibt, dass auch in diesem Jahr sowohl die Organisation als auch die Bandauswahl fast durchweg in Ordnung ging. Vor allem die schnelle Reaktion beim sintflutartigen Regen war spitze, wenn auch die Autorettungsaktionen mit Hilfe von Trekkern am Ende des Festivals zu einigem Blechschaden geführt hat. Aber es war leider nicht alles Gold und so gilt es auch in diesem Jahr wieder Kritik an der absolut fanunfreundlichen Preis- und Merchandisepolitik zu üben. Für eine kalte Dusche, die eigentlich hätte warm sein sollen 2,50€ löhnen zu müssen – geht’s noch? Vor allem wenn auf eine höfliche Nachfrage bzgl. des kalten Wassers einem gleichgültig die Antwort „Komm in vier Stunden wieder“ entgegengebracht wird. Vielleicht musste man damit die drei oder vier verschiedenen Wacken Badetücher mitfinanzieren, die an den Waschcontainern käuflich zu erwerben waren. Wobei dazu hätte ja auch der Abendkassenpreis von 99€!!! gereicht. Trotzdem bleibt festzuhalten, dass die sanitären Anlagen den Umständen entsprechend sehr sauber waren und selbst bei einem Besuch tief in der Nacht noch einwandfrei zu nutzen waren. Wacken war auch in diesem Jahr wieder jeden Kilometer wert und auch jede Minute der 14-stündigen Heimfahrt. Auch wenn ich in diesem Jahr sage, das war das letzte Wacken, bin ich mir sicher, dass auch im nächsten Jahr ein „Must See“ alle Vorsätze zunichte machen wird. Wacken ist eben die Metal-Party schlechthin. Größer, besser, lauter, aber auch teurer wird kaum wo gerockt. Ein fettes Danke an meine anwesenden Kollegen metalgreg, Thomas, Pro, Endres und Imperium für sehr viel Spaß.

Beste Bands:
Fuckin‘ MACHINE HEAD, auch wenn wohl einige Gerüchte der traurigen Wahrheit entsprachen.
BLOODBATH
GORILLA MONSOON
PRIMORDIAL
Die Ansagen von KREATOR-Mille

Enttäuschungen:
ZYKLON
DISSECTION

Bizarre Randerscheinungen:
Oh schwer zu sagen, und selbst belasten werde ich mich sicher nicht. Eigentlich war wie auf jedem Festival Thomas eine Attraktion für sich, egal in welcher Hinsicht. Ob es nun die Frauen sind, oder der wie immer unkontrollierte Alkoholgenuss, der ihn eines Abends zu einer SMS zwang, die die Kapitulation bekannt gab und ihn mit einem bösen Kater an die Luftmatratze fesselte. Ganz zu schweigen von seinen Einkaufstouren, die ihn im Suff zum Kauf diverser viel zu kleiner Merchartikel bewogen haben. Der Kerl rockt und ich bin endlich nicht mehr der Schlimmste, der gegen Bäume rennt und sonstige Ausfallerscheinungen vorzuweisen hat. Das aber wohl Dubioseste war eines Nachts ein Mitglied einer finnisches Humppa-Band, das sturzbesoffen im VIP-Zelt neben mir saß und sich das Resultat seiner immensen Niesattacken feinsäuberlich aus der Nase zog, um es auf dem Boden vor sich zu verteilen. Dabei gab der Kerl immer wieder Kommentare von sich und versuchte, an einer Diskussion teilzunehmen, was zumindest so lange währte, bis er rücklings von der Bank fiel und nach zwei vergeblichen Aufstehversuchen friedlich einschlief. Unglaublich die Finnen. Außerdem ein Endres der beim Anblick von Mister Mike Åkerfeldt und Mister Dan Swanö beim Grillstand schier in Ohnmacht gefallen wäre.


Endres

Fazit:
Wacken Open Air– größtes Metal Festival Deutschlands… und mit Abstand wohl auch das teuerste. Die Preispolitik stößt mit Sicherheit nicht nur bei mir auf Unverständnis. Das fängt bei 3,00 Euro für 0,4 Liter Bier (Hasseröder) an, geht weiter über ein Mini-Stück Pizza für 3,50 Euro, ein Steak-Brötchen für 4,00 Euro, 99,00 Euro Abendkasse, 2,50 Euro für zum Teil kalte Duschen usw.! Auf der anderen Seite sind gerade auf dem Wacken immer wieder richtig gute Bands vertreten. Und auch das bunte Gemisch verschiedenster Nationalitäten dürfte auf keinem anderen Festival dieser Republik vielfältiger sein. Des weiteren ist natürlich auch die Organisation ziemlich perfekt. Auch die Auftritte konnten überzeugen. Für das unglaublich schlechte Wetter können ja die Veranstalter des W:O:A nichts. Vielen Dank Petrus!

Beste Bands:
BLOODBATH
OBITUARY
DISSECTION
KREATOR
SENTENCED

Enttäuschungen:
CANDLEMASS aufgrund der Verkehrslage verpasst, shit happens

Bizarre Randerscheinungen:
Unsere Nachbarn schleppten einen 18-jährigen an, der nach dem Konsum von ganzen 4 (!!!) Bieren total abgefüllt war. Dieser Trunkenbold schnappte sich eine Wurst vom Grill, und versuchte diese in seiner Hand zu kühlen, indem er mit der anderen Hand an sein Ohr fasste. Also… die Jugend von heute…
Oben-Ohne Schlamm-Girls, jau!
Ein Kollege aus dem Redaktions-Team (Name wird hier nicht bekannt gegeben) beißt in mein Glied!
Ewig lange Heimfahrt mit ewig viel seltsamen Gerede meinerseits…, gell Norman?


Nightstalker

Fazit:
Mein siebtes Wacken. Das schwächste Lineup seit ´99. Viiiiieeeeeel zu viel Powermetal. Die Preise explodieren.
99€ …sind wir aufm Rock am Ring? Immer noch die Hasseröder Plörre am Start.Und wer braucht Martin Kesici und Stratovarius als „Special Surprise Guest“????
Also nächstes Jahr müssen schon andere Bandkaliber aufgefahren werden um mich noch mal da hoch zu locken….

Beste Bands:
BLOODBATH
DISSECTION
WITHIN TEMPTATION

Enttäuschungen:
Preispolitik
Kein 80er Thrash Kultact am Start 🙁
Obituary verpennt 🙁 🙁
Wetter

Bizarre Randerscheinungen:
Auf einem Festival das unter dem Motto „Metalheads against racism“ steht kann eine nicht näher genannte schwedische Blackmetal Kapelle ein Backdrop auffe Bühne hängen auf dem der leicht abgewandelte SS Totenkopf zu sehen ist – und kein Schwein stört sich daran….. Sachen gibt’s….
Die „Publikumsreaktionen“ bei Herrn Kesisci waren auch nicht schlecht…aber wer Popmusik mit Songtiteln wie „God bless you“von der Bühne schmettert, braucht sich nicht zu wundern…
Wie das wohl von der Bühne aussieht wenn fast alle einem den Rücken zukehren?


Das Wacken Open Air war in diesem Jahr wieder ein voller Erfolg, daran konnte auch der Regen nichts ändern. Kaum ein Festival schafft es, diese Menge an hochkarätigen Bands jeglicher Couleur zu vereinen, auch wenn der True-Faktor insbesondere bei den Hauptacts deutlichen Überhang hatte. Wacken ist mit Sicherheit eines der angesagtesten Festivals in Europa und wusste auch in diesem Jahr wieder durch einen reibungslosen Ablauf zu überzeugen. Auch die Securitys scheinen in den letzten Jahren verstanden zu haben, dass die Leute zum feiern in den hohen Norden reisen und verhielten sich angenehm unauffällig. Auf die zunehmenden Besucherzahlen sollten die Veranstalter trotzdem eine Auge haben, da schon in diesem Jahr wohl die Grenzen erreicht wurden. Zumindest auf dem Gelände, denn entfernt gelegene Campmöglichkeiten schien es noch gegeben zu haben. CU next Year, Rain Or Shine!

Ein herzliches Dankeschön geht an alle Redakteure für die super Zeit. Außerdem ein großes Dankeschön an Dagmar Geiger für tollen Bilder, die sie uns zur Verfügung gestellt hat.

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22.09.2005

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