Abbie Falls - Life Is Just a Temporary Plan
Jeanette Grönecke
ABBIE FALLS gehören seit Jahren zu einer der interessantesten Metalcore-Acts aus Tschechien. Die Band kombiniert technische Präzision, emotionale Wucht und ein ausgeprägtes Gespür für zeitgemäße Sounds. Mit jedem Release erweitern sie ihr Repertoire, spielen wilder, dynamischer, pointierter. „Life Is Just A Temporary Plan“ setzt diesen Weg konsequent fort und zeigt ABBIE FALLS frischer, mutiger und noch angriffslustiger als zuvor.
ABBIE FALLS drücken direkt nach vorne
Der Einstieg mit „Fury“ wirkt wie ein Startschuss. Die Gitarren schneiden scharf durch den Raum, die Drums feuern ohne Verzögerung, und der Gesang packt dich mit voller Wucht. ABBIE FALLS klingen direkter und druckvoller als auf ihren früheren Alben. Die Energie trifft sofort und bleibt präsent.
„Black Void“ legt direkt nach und schiebt mit breiten Riffs und punktgenauen Rhythmen weiter voran. Der Song verzichtet auf Schnörkel und trifft ohne Umwege. Danach entfaltet „Victim seine volle Macht. Der Track ist der härteste Moment der Platte, ein kolossaler Abriss mit tief gestimmten Gitarren, rasenden Doublebass-Salven und einem Refrain, der trotz brachialer Intensität glänzt. ABBIE FALLS zeigen hier, wie kompromisslos sie nach vorne feuern können.
Bleghs und Breakdowns
Danach folgt ein echtes Highlight: „Purge“, veredelt durch ein Feature von BREAKDOWN OF SANITY. Beide Bands treiben den Song durch wuchtige Breakdowns und feuern eine Intensität raus, die sofort hängen bleibt. Ein bitteres, gespucktes, zustimmendes „Blegh“ an dieser Stelle für diese Kirsche auf der Sahne.
„Anomaly in G Minor“ feat. GRAPEFRUIT ASTRONAUTS nimmt mit seiner rein instrumentalen Ausrichtung bewusst das Tempo heraus und öffnet einen Raum zum Durchatmen. Der Track gleitet durch fließende Melodien und schraubt gleichzeitig den Spannungsbogen nach oben. ABBIE FALLS nutzen diesen Ruhepol nicht als Pause, sondern als gezielte Vorbereitung auf das, was danach kommt, wodurch „Hellbound“ mit seinem düsteren, schweren Sound noch stärker einschlägt. Der Song rollt beinahe doomig an, getragen von tief gestimmten Gitarren, die wie massive Betonplatten auf die Stimmung drücken. Die Drums stampfen unbeirrbar vorwärts, während jede Note ein grollendes Echo hinterlässt.
„Life Is Just A Temporary Plan“ knallt heftig
ABBIE FALLS präsentieren sich auf „Life Is Just A Temporary Plan“ stärker und entschlossener denn je. Jeder Song knallt, jeder Moment zieht an. Ein Album, das nicht fragt, sondern einfach losrennt – und alles mitreißt, was im Weg steht.
Die haben auf dem Summer Breeze einen absoluten Mega-Abriss hingelegt. Denkwürdig. Bin ich froh mich an dem Tag gegen Machine Head und für Abbie Falls entschieden zu haben. Ich gönn‘ denen…Album wird gecheckt..