Abinchova - Handgeschrieben

Review

An ABINCHOVA habe ich eher durchwachsene Erinnerungen. „Vergessene Pfade“, das Debütalbum der Schweizer, litt noch unter einer mäßigen Produktion und hatte lediglich für hartgesottene Pagan-Fans wirklich was zu bieten. Rein optisch macht die neue 7″, „Handgeschrieben“, einiges mehr her, aber das beschränkt sich nur auf Äußerlichkeiten.

Abgesehen von dem eher albernen Intro, das mit Drehleier von Anna Murphy (ELUVEITIE), die im Übrigen auch die Produktion der Scheibe übernommen hat, unterlegt wurde und zunächst eher abschreckend wirkt, geht das Material durchaus in den akzeptablen Bereich. „Wegweiser“ hinterlässt dabei, aufgrund des eher mittelprächtigen Gedudels und dem Frauengesang gegen Ende, einen eher mäßigen Eindruck, dafür kann „Wandlung“ schon deutlich mehr. Der Song auf der B-Seite wirkt düsterer, die folkigen Einflüsse sind eher dezent eingestreut, die Violine tönt wehmütig und die Grundstimmung ist wirklich einnehmend– das passt wirklich gut. Natürlich sind auch ABINCHOVA nicht mit überraschenden neuen Ideen um die Ecke gekommen und die Vergleiche zu ELUVEITIE kommen nicht von ungefähr, und doch, sollte eine kommende Scheibe eher in Richtung „Wegweiser“ gehen, bin ich vorsichtig gespannt.

Wer einer Mixtur aus Folk und Melodic Death Metal was abgewinnen kann, die ersten ELUVEITIE-Scheiben schätzt und auch einem gewissen Hang zu Gitarrensoli zugetan ist, für den dürfte sich „Handgeschrieben“ eindeutig lohnen. In Sachen Produktion hat sich ebenfalls einiges getan, ABINCHOVA sind auf keinem revolutionären, aber auf einem guten Weg, sich als fester Bestandteil einer schon fast wieder vergessenen Szene zu etablieren, ohne dabei kitschig oder peinlich zu wirken. Klar ihr bisher bestes Material.

26.12.2012

Chefredakteur

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