Amaranthe - Maximalism

Review

Was zum Teufel?! Wo sind wir denn hier gelandet? Etwa auf 1Live? Mit Metal haben AMARANTHE auf ihrer neuen Platte „Maximalism“ auf jeden Fall herzlich wenig zu tun. Das liegt nicht mal unbedingt an den Keyboards und anderen modernen Einflüssen.

Der Kuttenträger rümpft bei den ersten Synthie-Klängen von „Maximize“ sofort die Nase. Songs wie „Boomerang“ wecken Erinnerungen an LADY GAGA oder RIHANNA. Nur werden die poppigen Melodien hier immer wieder von Metalcore-Shouts und Djent-Riffs unterbrochen. Aber wisst ihr was? Dieses hohe Maß an cheesiness fetzt zu Beginn ganz schön! Keine Ahnung, ob das ernst gemeint ist. Mit dem richtigen Maß an Augenzwinkern betrachtet, macht „Maximalism“ aber definitiv Laune. Oder mit genügend Alkoholkonsum. Sucht’s euch aus!

Fett produziert ist die Platte auf jeden Fall. Aalglatt natürlich auch. AMARANTHE wollen offensichtlich in erster Linie die Radiohörer erreichen – nicht die Metalgemeinde. Das ist an und für sich natürlich nichts Verwerfliches. So pendelt sich jeder Track auf „Maximalism“ um die 3-Minuten-Marke ein und jeder Refrain kommt mit einer Ohrwurm-Melodie daher. Ab und zu gibt es noch ein paar „Ohoho“-Passagen wie in „That Song“, damit auch wirklich jeder mitsingen kann. Die Alibi-Gitarrensoli werden auf ein Mindestmaß zurückgefahren. Hätte die Band aber auch gleich sein lassen können. Metal-Credibility ist hier sowieso nicht vorhanden. Und damit sind wir beim großen Problem der Platte angekommen. Die Songs auf „Maximalism“ sind alle so verdammt gleichförmig, dass spätestens nach dem fünften Lied die Luft raus ist. Zum Ende gibt’s mit der Schmalzballade „Endelssly“ auch noch einen Totalausfall, der beinahe körperliche Schmerzen auslöst. Da hilft dann auch kein Alkohol mehr.

Der geneigte Party-Metaller wird mit „Maximalism“ wohl genauso viel Spaß haben wie das 1Live-Publikum. AMARANTHE sind ein Pop-Act. Daran können auch verzerrte E-Gitarren nichts ändern. Mit der richtigen Einstellung kann das durchaus Spaß machen. Doch der Mangel an Ideen lässt das Album auf lange Sicht zur Schlaftablette werden. Ein wenig mehr Arschtritt-Attitüde hätte schon wahre Wunder bewirken können.

10.10.2016

"Irgendeiner wartet immer."

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