Architects - Hollow Crown

Review

Nachschlag gefällig? Vor knapp einem halben Jahr bescherten uns Century Media den Release des ARCHITECTS-Zweitwerks „Ruin“, bereits jetzt steht mit „Hollow Crown“ der Nachfolger in den Startlöchern.

„Hollow Crown“ sprengt die Ketten des irgendwie schon tot geglaubten technischen Death-/Metalcore-Genres und bedient den geneigten Hörer mit epochalen, sehr wütenden und aggressiven Breitwand-Sounds. Beinahe apokalyptisch in manchen Augenblicken, zerbrechlich und zweifelnd im nächsten Moment. Der technische Anspruch ist zwar letzten Endes nicht ganz so hoch, wie es sich dem Laien nach den ersten Durchläufen zu offenbaren scheint, dennoch agiert die Band aus der englischen Sprachmetropole Brighton auf sehr gesteigertem Niveau. Das galt schon für den Vorgänger, die etwas verworrene Orintierungslosigkeit, durch die man sich nur durch zahlreiche Anläufe kämpfen konnte, ist auf der aktuellen Scheibe aber wilder Entschlossenheit gewichen. Und endlich, nach Wochen und Monaten der Verwunderung darüber, dass so vielen Bands aus dem Genre das Gefühl für griffige Songs abhanden gekommen zu sein scheint, beweisen ARCHITECTS, dass es durchaus anders geht. „Hollow Crown“ ist bei allen Breaks und komplizierten Strukturen in erster Linie songbasiert, Nummern wie „In Elegance“ oder „Dead March“ sind mit ihren von harmornierenden Cleanvocals durchzogenen Wuteskapaden sogar so etwas wie kleine Hits, in einem eigentlich nicht gerade mit Evergreens ausgestatteten musikalischen Bereich.

Zum vollkommenen Glück fehlt mir persönlich nur noch so etwas wie das ein oder andere fiedlige Gitarrensolo, dass in den Sound der hasserfüllten Briten noch hervorragend passen würde. Vielleicht kriegen wir sowas ja beim nächsten Mal geboten. Ansonsten dürfen sich alle Freunde von modernen, wütenden Klängen angesprochen fühlen und sich von einem Genrehighlight begeistern lassen. Eine Wohltat angesichts der übermäßigen Existenz von völlig substanzlosem Poltercore.

20.01.2009
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