Armored Saint - La Raza

Review

Lange, lange ist es her, seitdem die SAINTS ein Lebenszeichen in Form eines Albums gegeben haben. Im Jahre 2000 unserer Zeitrechnung war es, als die Jungs mit „Revelation“ ein großartiges Comeback-Album geliefert haben, welches ganz neue Maßstäbe für ARMORED SAINT setzte.

Nun, zehn Jahre später, haben sich ARMORED SAINT wieder zusammengefunden und ein neues Album am Start. Das Album hört auf den Namen „La Raza“ und bietet genau das, was der Albumtitel und das Cover versprechen. Nämlich etwas ganz anderes, als man es von einer reinrassigen Metalband erwartet. Das waren ARMORED SAINT zwar noch nie, denn der kalifornische Einfluss war immer hörbar. Auch „La Raza“ hat wieder einen ganz eigenen Sound und ein ganz eigenes Songwriting.

Die Band um ihre Köpfe John Bush (Gesang) und Joey Vera (Bass) haben mal wieder ihre Kreativität voll ausgeschöpft und ein Album geschaffen, das zwar irgendwie wieder in Richtung der alten Scheiben wie „Symbol Of Salvation“ oder „March Of The Saint“ abdriftet, dennoch so ganz anders klingt, als sämtliche Alben. Viele neue Ideen sind hinzugekommen und schon das Intro von „Loose Cannon“ kann als etwas bezeichnet werden, was total untypisch für eine Scheibe dieser Band ist. Mit einsetzen der Gitarren und des Schlagzeugs, aber spätestens mit dem Gesang von John Bush, erkennt wohl jeder Fan, dass es sich um ARMORED SAINT handelt. Die groovende Nummer zeigt schon ganz gut auf, dass das Album äußerst abwechslungsreich, allerdings, im Vergleich zum Vorgänger, auch etwas sperriger geworden ist. Doch alleine der Chorus von „Loose Cannon“ ist es schon Wert, dass man sich die Scheibe ins Regal stellt. Das folgende „Head On“ hat schon jetzt die Tendenz, sich in die Klassiker der Band einzureihen. Cooles Stück bei dem die Combo mal wieder zeigt, wie gut ihr Zusammenspiel funktioniert. Der Titeltrack „La Raza“ zeigt hingegen die lateinamerikanische Seite der Gruppe gut auf, erinnert hier und da an „Tribal Dance“ vom „Symbol Of Salvation“-Album. Das Stück bietet ebenfalls einen wahnsinnig gelungenen Chorus und ein ausgeklügeltes Arrangement. Ein weiteres Groove-Monster wurde auf „Black Feet“ getauft. Das Stück enthält neben dem coolen Groove auch kurze, berauschende Ausflüge, die mit einer heftigen Riffattacke wieder beendet werden. Auch die Bassläufe von Joey Vera sprechen Bände. Auf dem Album finden sich sogar Punk-Rock-Elemente und zwar in Form von „Little Monkey“. Der Song geht super ab und bildet die schnellste Nummer des Albums, bei der sich John Bush mal wieder total austoben kann. Gelungen!

„La Raza“ ist Abwechslung pur. ARMORED SAINT gehen einen guten Weg, indem sie nur Stücke schreiben, wenn ihnen danach ist und das hört man dem Album deutlich an. Die zehn Songs kommen allesamt ungezwungen und locker rüber, machen einfach nur Laune und werden keinen Fan der Band enttäuschen. Zumindest dann nicht, wenn man sich das Teil mehr als einmal gibt. Keine Sorge, wenn manche Stücke am Anfang nicht direkt zünden, der Funke wird überspringen. Man sollte nur nicht den Fehler manchen, das Album mit anderen Veröffentlichungen der Band direkt zu vergleichen. Denn eins kann man über die Ergüsse dieser Band sagen: man kann zwar immer die Musiker dahinter erkennen, berechenbar waren ARMORED SAINT allerdings noch nie.

26.02.2010
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