At The Gates - Slaughter Of The Soul

Review

Wiederveröffentlichungen erfreuen sich mittlerweile immer größerer Beliebtheit. Alte Klassiker werden soundmäßig auf den neuesten Stand gebracht und meist mit neuem Artwork versehen. Dann kommen noch ein paar Bonus Tracks dazu und fertig ist das neue Produkt. Bei der mir hier vorliegenden Neuauflage von AT THE GATES‘ „Slaughter Of The Soul“, einem der größten Klassiker des Melodic Death Metal, gibt es jedoch gegenüber dem Original in punkto Produktion nicht viel zu verbessern. Diese war nämlich schon auf der Erstauflage aus dem Jahre 1995 ohne jeden Zweifel erhaben, weswegen man am Sound auch nicht gewerkelt hat. Überarbeitet hat man aber das Artwork, das zusätzlich noch mit Liner Notes des damaligen AT THE GATES-Fronters Tomas Lindberg (erst kürzlich wieder bei THE CROWN ausgestiegen) versehen ist. Leider kann ich diese Neuerung nicht beurteilen, da mir nur eine Promo im Pappschuber zur Rezension vorliegt. So richtet sich mein Augenmerk einmal mehr ganz allein auf die Musik und das Bonusmaterial. Machen wir es kurz. Wer dieses Götteralbum noch nicht kennt oder noch nicht sein eigen nennt und Death Metal, egal in welcher Form, etwas abgewinnen kann, der begebe sich bitte schleunigst zum nächstgelegenen Plattenhändler und lege sich diesen Meilenstein in Sachen Todesblei zu. Songs wie „Blinded By Fear“, „Slaughter Of The Soul“ oder „Suicide Nation“ sind in den letzten sieben Jahren keinen Deut schlechter geworden und stecken auch heute noch sämtliche Konkurrenz locker in die Tasche. Nur der herbe Beigeschmack der Auflösung dieser begnadeten Band ist geblieben, auch wenn der Ableger der beiden Björler-Brüder, THE HAUNTED, ein wenig über diesen Verlust hinwegtrösten kann. Als Bonusmaterial befinden sich drei gelungene Coversongs auf diesem Rundling, die da wären: „Legion“ von SLAUGHTERLORD, „Bister Verklighet“ von NO SECURITY und „Captor Of Sin“ von SLAYER (endlich mal ein würdiges Cover von Araya und Co.!!). Dazu kommen noch die Demoversionen von „Unto Others“ und „Suicide Nation“, die kleine Differenzen zur späteren Version aufweisen und wesentlich roher daherkommen. Das Highlight der Bonussektion ist jedoch Nackenbrecher „The Dying“, ein unveröffentlichter Song aus den „Slaughter Of The Soul“-Sessions, der einmal mehr die Klasse dieser leider nicht mehr existenten Band unterstreicht. Bei jeder anderen Combo wäre dieser Track einer der stärksten der Platte, AT THE GATES aber konnten es sich leisten, ihn 1995 unter den Tisch fallen zu lassen. Somit gibt es musikalisch an diesem Re-Release überhaupt nichts auszusetzen. Trotzdem muss ich aber nochmals bemerken, dass sich die hier vergebene Höchstpunktzahl ausschließlich auf die Musik bezieht, da ich nicht beurteilen kann, inwieweit das neue Artwork lohnenswert ist.

29.07.2002
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