Avatar - Black Waltz

Review

Die Schweden AVATAR sind ganz sicher kein unbeschriebenes Blatt mehr. Bereits drei Alben und einige Touren mit Bands wie IN FLAMES, HELLOWEEN oder STONE SOUR können die Jungs vorweisen. Ebenso geht auch der ein oder andere Chart-Erfolg auf ihre Kappe, was natürlich die Erwartungen an “Black Waltz“, ihrem inzwischen vierten Streich, schon ein wenig steigert.

Dabei erinnern AVATAR anno 2012 nur sehr bedingt noch an Melodic Death Metal. Klar die Vocals von Johannes Eckerström sorgen schon für eine gewisse Assoziation mit diesem Genre, aber was im Gegensatz dazu im musikalischen Sektor passiert, grenzt eher an Hard-Rock mit leichter Industrial-Schlagseite. Dies klingt zwar für sich gesehen recht interessant, allerdings ist das Ergebnis alles andere als erbaulich. Und um es gleich Vorweg zu nehmen: Bis auf das angenehm groovende “Torn Apart“ und die im Verhältnis schon aggressiven Stücke “Ready For The Ride“ und “Blod“ gibt es auf “Black Waltz“ recht wenig Material, welches wirklich zu fesseln weiß und AVATAR bleiben im Großen und Ganzen ziemlich blass.

Bereits der Opener “Let Us Die“ besticht mit langweiligen Riffings und monotonen Rhythmen, was auch in den darauf folgenden Stücken immer wieder zum Tragen kommt. Zwar arbeiten die Musiker in ihrer erschaffenen Klangwelt zwar durchaus fokussiert und sauber, allerdings gibt es auf “Black Waltz“ einfach zu wenig Material, welches wirklich auf ganzer Linie zu überzeugen weiß. Selbst wenn AVATAR mit einem Stück wie dem Titelsong zu experimentieren versuchen, gelingt dies nur mit Abstrichen. Viel mehr erinnert die Band hier an einen recht einfallslosen Abklatsch von SYSTEM OF A DOWN oder in kurzen Momenten auch an die Franzosen TREPALIUM. Dies ist wirklich schade, denn die oben genannten Stücke zeigen recht deutlich, dass die Jungs auch anders könnten. Letztendlich bleiben aber über die gesamte Spielzeit verteilt einfach zu wenige Stücke im Ohr hängen und man vergisst “Black Waltz“ ebenso schnell wieder, wie man es vorgefunden hat.

AVATAR werden mit dem vorliegenden Album sicherlich ihre Fans finden. Allerdings wird objektiv einfach zu wenig geboten, was die Schweden ins große Rampenlicht führen könnte. Schade, denn die Ansätze wären wirklich gut gewesen.

10.11.2012
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