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Galerie mit 30 Bildern: Avatar - The Great Metal Circus 2024 in Stuttgart

Mit ihrem selbstbetitelten dritten Longplayer wollen die Schweden von AVATAR den Absprung in die obere Liga des Melodic Death Metal schaffen. Um es gleich vorweg zu nehmen: Es gelingt ihnen aus verschiedenen Gründen nicht.

Bereits bei den ersten drei Liedern “Queen Of Blades“, “The Great Pretender“, und “Shattered Wings“ fällt die sehr rockige Ausrichtung von AVATAR auf. Dagegen ist grundsätzlich nichts einzuwenden, eine neue Facette kann einem derart ausgelutschten Genre ja eigentlich nur gut tun. Jedoch wirkt die Kombination aus Hard Rock-Anleihen und kurzen melodischen Gitarrenleads etwas befremdlich. Denn AVATAR schaffen es nicht, diese Einflüsse zu einem homogenen Ganzen werden zu lassen, man wird das Gefühl nicht los, es hier mit reinem Stückwerk zu tun zu haben. Das liegt nicht zuletzt daran, dass auch der Gesang nicht als Bindeglied fungiert, sondern scheinbar willkürlich die Tonlage wechselt. Das ist besonders schade, da Sänger Johannes Eckerström wirklich einiges drauf hat: Mal grunzt er nach bester Death Metal-Manier, dann singt er zuweilen clean, sodass man sich unweigerlich an SANCTITY erinnert fühlt. Zudem keift er auf eine sehr gewöhnungsbedürftige Art immer mal wieder in sehr hohen Gefilden, am ehesten vergleichbar mit Brian Johnson von AC/DC auf Steroiden.

Auch wenn man den Musikern durchaus technische Raffinesse attestieren muss, so kommt diese durch die deutlichen Schwächen im Songwriting nicht zum tragen. AVATAR agieren zu unfokussiert, die Lieder sind einfach zu wirr strukturiert. Kurze, an alte IN FLAMES erinnernde Melodieansätze werden von flachen Hard Rock-Riffs abgewürgt, teilweise fast kitschig wirkende seichte Gesangslinien treffen auf Doublebass und Blastbeat. Lediglich das abschließende “Lullaby (Death All Over)“ ist in sich schlüssig und beweist, dass es die Jungs eigentlich doch können. Der Track ist geradlinig, verzichtet auf hohes Gekreische, und bleibt nach einigen Hördurchläufen sogar im Ohr hängen.

Am Ende bleibt ein Album, das zeigt, dass die Musiker durchaus Potenzial haben, es aber nicht schaffen, dies richtig auszuschöpfen. Vielleicht sollten sie sich einfach zusammensetzen und sich auf eine Marschrichtung einigen. Auf dieser Scheibe wollen sie jedoch in zu viele Richtungen gleichzeitig und bremsen sich dadurch selbst aus.

28.09.2010

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1 Kommentar zu Avatar - Avatar

  1. mille sagt:

    So kann man die Bewertung nicht stehen lassen.
    Ich fand das Album nicht schlecht…