Avatar - Schlacht

Review

AVATAR aus Schweden machen Melodic Death. Ebenso, wie es originellerweise unzählige weitere Bands mit Namen AVATAR gibt, ist auch die Musik der Elch-Tod-Spezialisten bereits bestens bekannt. Denn IN FLAMES, SACRILEGE und DARK TRANQUILLITY sind, oh Wunder, die Vorbilder der Band, die auf dem Album „Schlacht“ ausgiebig, jedoch recht eigenartig, zitiert werden.

Denn herausgekommen ist ein musikalisches Gebräu, das weder die Melodiequalität älterer IN FLAMES, noch die kompositorische Finesse von DARK TRANQUILLITY oder die kernig-schnittigen Songstrukturen von SACRILEGE aufweist. Eher geht das Ganze (ungewollt?) in Richtung DETONATION, verwirrend, holprig tackernd und etwas hakelig mit sonderbarer Harmonieführung. Man weiß nie, soll das jetzt so klingen, sind die Gitarren wirklich sauber gespielt oder überschlägt der Sänger sein Gekeife absichtlich so eigenweillig?

Es poltert, schreddert, trocken blastet das Schlagwerk, allerdings fehlen große Melodiebögen. Einzig im gut geratenen „As It Is“ zeigt die Band mal nachvollziebare Songstrukturen, der Refrain hebt sich mal von der Strophenphase ab, die akustische Passage baut ein wenig Atmosphäre auf. Ansonsten erleben wir ein munteres Melodic Death-Durcheinander ohne Höhepunkte mit viel Gekeife (nach AT THE GATES-Manier) und irgendwie improvisiert eingespielten Gitarrenlicks.

An die genannten Vorbilder kommen AVATAR nicht heran. Wir hatten das alles schon wesentlich besser. Auch wenn es bisweilen gute Ansätze gibt, wie im Chorus von „Wildflower“, können wir nicht über die leidige Tatsache hinwegsehen, dass sämtliche Kompositionen zu ähnlich angelegt sind und einfach zu abgenutzt tönen, um oben mithalten zu können. Derzeit ist das noch Amateurliga.

11.11.2007
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