Eine Split von zwei Bands, deren Name mir nicht das geringste sagt. In einem Fall bedauere ich das auch kein Stück weit. Denn Licht und Schatten liegen hier sehr dicht beisammen.
Den Anfang machen BADGE OF APHATHY mit fünf Melodic Death/Metalcore Songs, die mit vielfältigen Melodien und einem kleinen Schuss Hardcore überzeugen. Die Gitarrenarbeit ist sehr abwechslungsreich, punktet sowohl bei flinken Melodic Death-Läufen als auch in primitiv minimalistischen Passagen. Die Produktion drückt ordentlich und kann somit auch erfreuen.
Bleibt auf den ersten Eindruck nur eines, was deutlich hinter dem Standard zurück bleibt, und zwar die Vocals. Ohne Kraft, immer gleich klingend, dafür aber auch ein bisschen in den Hintergrund gemischt, hätte man besser komplett auf sie verzichtet. Auf den zweiten Blick fehlt den Songs an sich leider auch etwas. Ich hätte mir wirklich gewünscht, dass die Musik ein Ziel hat, auf einen Refrain hinsteuert oder andere Höhepunkte existieren. Es sollte nicht sein, doch trotzdem geht der Daumen für die fünf Tracks von BADGE OF APATHY ganz klar nach oben.
Von ANEMIA kann ich das leider nicht behaupten. Irgendwo zwischen verkorkstem Thrash, lahmendem Death und zahnlosem Hardcore mixt diese Band sich vor allem eine Reihe von Schlaftabletten zusammen. Der einzige richtig positive Ausreißer ist ein sehr ruhiger und schlichtweg angenehm zu hörender Teil von „Nothing Is Harder Than Truth (21,8°)“. Retten tut das allerdings wenig, da man einem Aufguss lauscht, den man sich in unzähligen Proberäumen dieser Republik auf wesentlich bessere Art abholen kann. Soll nicht bedeuten, dass ANEMIA richtig unterirdisch wären. Ihre Musik klingt bloß furchtbar ausgelutscht, und zwar über den größten Teil der Spielzeit.
So ziehen ANEMIA ihre Kollegen von BADGE OF APATHY leider mit nach unten. Für Letztere hätte es zu einer beachtenswerten EP gereicht, wären die Songs nicht auf einer Split-Veröffentlichung gelandet.
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