Bloodbound - Creatures Of The Dark Realm

Review

BLOODBOUND sind nicht etwa HAMMERFALL-Jünger, sondern existieren sogar schon länger als der gleichnamige Song der Landsmänner aus Schweden. Mit relativ straightem, erdigem Power Metal haben sie begonnen und sich jetzt, nach einem Haufen Sänger- und Besetzungswechseln, beim etwas keyboardbetonteren kleinen Bruder niedergelassen. Statt den Drachen der vorherigen beiden Alben widmen sich BLOODBOUND nun den Kreaturen der dunklen Gefilde.

BLOODBOUND – Dunkle Kreaturen, fröhliche Melodien

„Creatures Of The Dark Realm“ ist wieder eines dieser Alben, die Fans von SABATON, GLORYHAMMER oder auch RHAPSODY (OF FIRE) abfeiern werden. Von anderer Seite wird der Gegenwind kommen, die Musik sei zu cheesy, vorhersehbar, untrue, belanglos oder was auch immer. Die Wahrheit muss da wohl jeder für sich selber finden. Meinereiner hat jedenfalls nichts gegen Gute-Laune-Fantasy-Metal, wenn er fett produziert sowie gut gespielt ist und unterhält. Ob das nun TWILIGHT FORCE, POWERWOLF oder eben BLOODBOUND machen, spielt dabei keine Rolle.

„When Fate Is Calling“ erinnert jedenfalls hörbar an die Panzer-Enthusiasten aus Falun und „March Into War“ könnte eins zu eins von jener Band kommen. „Ever Burning Flame“ könnte auch auf frühen RHAPSODY-Alben stehen und „Eyes Come Alive“ trägt Züge von AVANTASIA. Letztlich sind BLOODBOUND aber auch ohne Namedropping für sich erkennbar und liefern einen Strauß bunter Melodien, auch wenn die Lyrics sich eher in weniger bunte Fantasy-Gefilde begeben.

„Creatures Of The Dark Realm“ – Treffer, versenkt!

Fassen wir also zusammen, was so ein Album wie „Creatures Of The Dark Realm“ braucht: griffige Melodien? Check. Mitsing-Refrains? Check. Uptempo-Passagen, gerne mit Doublebase-Drums? Check. Epische Chöre und Keys? Check. Fette Produktion? Check. BLOODBOUND erfinden das Rad nicht neu, sondern schließen die Entwicklung, die sie spätestens seit „War Of Dragons“ durchmachen, ab. Damit machen sie es sich in einer Nische bequem, die sie mehr als solide ausfüllen. Die Songs des Albums werden, sobald Sommerfestivals wieder möglich sind, auf diesen einwandfrei zünden und machen Sehnsucht auf hoffentlich bald wieder mögliche, bierselige oder bierfreie Abende mit guten Freunden.

21.05.2021

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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