Cypecore - Make Me Real

Review

Gut sechs Jahre nach „The Alliance“ veröffentlichen CYPECORE mit „Make Me Real“ einen Nachfolger. Das mag lang klingen, doch inaktiv waren die Mannheimer in der Zwischenzeit nicht. Live waren sie fleißig unterwegs und haben letztes Jahr die Studio-EP „Version 4.5: The Dark Chapter“ veröffentlicht. Die zeigte eine Entwicklung hin zu eingängigeren Refrains und einem stärkeren Fokus auf gefühlvollem Klargesang. Diese Entwicklung setzt sich auf „Make Me Real“ fort. Wer sich live ein Bild von der neuen Scheibe machen möchte, hat ab nächster Woche die Gelegenheit dazu. Die CYPECORE-Tour 2024 trägt zwar nicht den Namen des Albums, aber auf neue Stücke sollte man hoffen dürfen.

CYPECORE bauen ihre Stärken aus

Unbegründet bleibt die etwaige Befürchtung, CYPECORE könnten allgemein mehr auf Eingängigkeit setzen. Schon kurz nach Beginn des ersten Songs „Neoteric Gods“ wird klar, dass sie ihre technisch-vertrackte Seite ausgebaut haben. Das heißt nicht, dass sie durch ganze Stücke hindurch djenten, doch ein wohldosierter Tech-Death-Einschlag findet sich wiederholt auf dem Album. Weiterhin vorhanden sind genretypische futuristische Synth-Elemente. Das Ergebnis ist treibend, druckvoll und erwartungsgemäß modern, ohne einen zu corigen Eindruck zu hinterlassen. Die Refrains bleiben ein Punkt, dem man ambivalent gegenüberstehen kann. Vielen werden sie gefallen.

„Make Me Real“ – Abzüge in der Kür

Die stärksten Tracks auf dem Album sind „Patient Zero“, „Pinnacle Of Creation“ und das bereits erwähnte „Neoteric Gods“. Sie alle zeichnen sich durch ihre Härte aus. Als Titeltrack wählen CYPECORE dagegen ein vergleichsweise balladeskes Stück. Prinzipiell kein Problem, aber ein starker Track ist „Make Me Real“ nicht geworden. Das darauffolgende „King Of Rats“ könnte sogar als ESC-Beitrag ins Rennen gehen (bitte nicht!). Die beiden Stücke versetzen dem Gesamteindruck einen Dämpfer. Das ändert aber nichts daran, dass „Make Me Real“ ein sehr gutes Album geworden ist. Wie zuletzt „The Alliance“ wird es ein breites Publikum vom Modern Metal über den Death bis hin zu Fans eklektischer Genres ansprechen.

19.04.2024

headbanging herbivore with a camera

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