Cypecore - The Alliance

Review

Das Gute an Mannheim ist ja bekanntlich die Nähe zu Heidelberg. Gleiches gilt für den Kraichgau, aus dem die Band CYPECORE bei näherer Recherche eigentlich zu stammen scheint. Mit deren Gründung vor rund zehn Jahren gewann die Region einen zweiten Vorzug hinzu. Dieser wird zwar theoretisch nicht vor dem Jahre 2133 aktuell – denn in diesem Jahr findet der dystopische Metal der Band statt – profitieren kann der geneigte Hörer davon aber schon heute. Modern geht es bei den Glühwürmchen nicht nur musikalisch, sondern auch optisch zu, wovon jeder, der sie schon live erleben durfte, ein Lied singen kann. Ihr Gesamtkonzept setzen sie äußerst überzeugend um, was auch die aktuelle Veröffentlichung „The Alliance“ wieder zeigt.

CYPECORE fallen nicht aus der Rolle

Los geht „The Alliance“ mit futuristisch anmutenden, industriellen Geräuschen, die dann vom Einsatz der Instrumente aufgebrochen werden. Sofort fällt auf, dass sich unter den erwarteten, corigen Grundton, eine fette Portion Groove geschlichen hat. Ich muss zugeben, dass mir der direkte Vergleich mit früheren Alben, wie z.B. dem Debüt „Innocent“, fehlt. Die Melodic-Death-Einsprengsel, die der Kollege damals festgestellt hat, kann ich aber auch auf „The Allicance“ klar identifizieren. Vor allem die Gitarrenmelodien, die nach den Groove-Elementen der prägnanteste Aspekt auf dem Album sein dürften, müssen sich auch vor den großen Vorbildern nicht verstecken.

„The Alliance“ bleibt durchgängig gut

Im Verlauf des Albums bestätigen sich die Songwriting-Qualitäten von CYPECORE immer wieder. Die Stücke muten zwar mitunter etwas ähnlich an, was auch zu einem kleinen Punkteabzug führt, sind aber in sich abwechslungsreich und funktionieren vor allem was den Aufbau betrifft gut. Strategisch platzierte Bridges lassen aufhorchen, wenn man eigentlich mit etwas anderem gerechnet hätte. So bleibt die Musik zwar zu einem gewissen Grad vorhersehbar, aber wird dabei eben doch nicht langweilig. Die Produktion tut ihr Übriges, um die differenziert eingesetzten Instrumente ins richtige Licht zu rücken und ein druckvolles Ergebnis hervorzubringen. Ein wenig schwächer als der Rest sind lediglich „Reject The Stream“ und „Leviathan“, was aber eher Jammern auf hohem Niveau ist. Mit „The Alliance“ haben CYPECORE also mehr als nur ordentlich abgeliefert.

04.03.2018

headbanging herbivore with a camera

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