Deathstars - Everything Destroys You

Review

Sie haben es endlich geschafft. Nachdem die DEATHSTARS die Fans auf „The Perfect Cult“ schon fünf Jahre haben warten lassen, so war dieses Mal noch deutlich mehr Geduld gefragt. Fast neun Jahre ließen die schwedischen Grufti-Metaller die hungernde Basis nach neuer Musik hecheln. Was dann mit ein paar seltsamen Teaser-Videos auf Facebook begann, entwickelte sich zur Ankündigung des fünften Albums „Everything Destroys You“, welches nun kommende Woche in den Läden stehen wird. Wie bei allen Comebacks stellt sich natürlich die Frage: Haben es die DEATHSTARS überhaupt noch drauf?

DEATHSTARS machen da weiter, wo sie aufgehört haben

Die gute Nachricht ist, dass auch anno 2023 immer noch der gleiche Gothic- und Industrial Metal geboten wird wie auf den vergangenen vier Alben. Strategisch günstig als erste Single gewählt eröffnet „This Is“ das Album und holt die Hörer:innen auch sogleich in die düstere Glam-Welt der Todessterne ab. Dort wird dann auch bei dem schillernden „Midnight Party“ verweilt, welches mit den weiblichen Backgroundvocals noch ein Stück poppiger ist. „Anti All“ ist dafür ein richtig schöner Stampfer mit der nötigen Dosis Härte, um nicht komplett im Elektrokosmos zu versinken.

Der Titeltrack von „Everything Destroys You“ entwickelt im Refrain einen ziemlich nachhaltigen Ohrwurm, genau so verhält es sich auch mit „Between Volumes And Voids“. Es scheint also so, als wäre das Album nur so von Hits gespickt? Leider nicht ganz, denn „An Atomic Prayer“ fällt im Vergleich zu seinen Vorgängern doch als etwas sehr behäbig und lahm auf. Solche Songs gab es auf den Vorgängern manchmal auch schon, sie werden also wohl ihre Fanbasis haben.

„Blood For Miles“ und „The Churches Of Oil“ gehören dann ebenfalls in die Kategorie Standardkost, bevor das Album als Rausschmeißer noch das epische „The Infrahuman Masterpiece“ und „Angel Of Fortune And Crime“ präsentiert. Diese Songs haben zwar ebenfalls im DEATHSTARS-Kosmos nicht viel Neues zu bieten, aber das müssen sie auch gar nicht. Sphärische Keys, stampfende Riffs und die charismatische Stimme von Whiplasher Bernadotte tragen die Songs ohnehin fast wie von selbst.

„Everything Destroys You“ zerstört nicht seine Vorgänger

Die Hitdichte der beiden großartigen Vorzeigealben „Synthetic Generation“ und „Termination Bliss“ wird auf dem fünften Opus der DEATHSTARS nicht erreicht, doch über weite Strecken präsentiert sich „Everything Destroys You“ als das Comeback-Werk, das sich viele Fans gewünscht haben werden. Bleibt nur zu hoffen, dass die Band nicht wieder eine knappe Dekade in der Versenkung verschwindet.

28.04.2023

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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