DevilDriver - The Last Kind Words

Review

„…so I say to you…humbly…and with gratitude that you enjoy our music: GET IN THE FUCKING THE PIT YOU FUCKING PUSSIES!” Solche Liebkosungen hat DEVILDRIVER Kopf Dez Fafara eigentlich immer für seine Konzertbesucher übrig, bevor er sich den Primatenzirkus genüsslich von der Bühne aus anschaut. Und auch die „Last Kind Words” anno 2007 gleiten in ähnlichem Fahrwasser über den kitzligen Hypothalamus, um die nötige Portion Testosteron freizusetzen.

Es scheint, als wolle Dez, umschart von einer Gruppe talentierter Musiker, den wandelnden Mascara-Stift COAL CHAMBER von Album zu Album immer deutlicher in den Li(e)dschatten stellen. Und je weiter er sich von diesem Schatten distanziert, desto düsterer werden die Alben – oder doch umgekehrt? Der pure Hass. So sicher wie das Amen in der Kirche ist, dass DEVILDRIVER ihrem Zuhörer jedes Mal aufs Neue mit dem Opener die Haare um die Nippel epilieren. Beim Epilieren haben sie offenbar ihren eigenen Stil gefunden, ähnelt nicht nur „Not All Who Wander Are Lost“ ein ums andere Mal an die Vorgängerplatte. Auch „Clouds Over California“ klopf einem mit einer guten Portion Doublebass die Hoden ab, ohne jedoch den melodiösen Einschlag unberücksichtigt zu lassen.

Ein kleines Glanzstück gibt es mit „Head On The Heartache (Let Them Rot)“. Der Song dringt einem mit der mächtigen Axt in den Schädel ein, um anschließend in den düsteren Ecken des Organs für ordentlichen Stunk zu sorgen. Sicherlich ein Highlight auf der Scheibe. DEVILDRIVER entfernen sich zunehmend von zu eingängigen Songstrukturen, wie man sie noch auf dem Debüt finden konnte, ohne jedoch den Alarm-Faktor außen vor zulassen. Trotzdem gibt es auf „The Last Kind Words“ einige eher unspektakuläre Songs, die mehr als ein verstärktes Schulterzucken nicht auslösen. Der Death/Neo-Thrash-Brocken ist spürbar auf Langzeitwirkung ausgelegt, doch er killt nicht über die gesamte Strecke.

22.06.2007
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