Discreation - End of Days

Review

Zwei Jahre nach „Procreation of the Wretched“ melden sich DISCREATION aus Hessen mit einem neuen Album zurück, das wieder von F.D.A. Records unters Volk gebracht wird. Langspielplatte Nr. 5 hört auf den Namen „End of Days“ und zeigt direkt mit dem Opener, dass die Jungs nichts verlernt haben. Kompromissloser Death Metal donnert aus den Boxen und lädt zum (etwas schnelleren) Mitnicken ein. Tiefgreifende Veränderungen gibt es nicht, abgesehen natürlich vom neuen Sänger Marco Reitz, der seine Stimme variabel zum Grunzen und Krächzen einsetzt.

DISCREATION haben nichts verlernt!

Ein paar Feinjustierungen kann man aber natürlich schon feststellen. Häufiger als auf dem Vorgänger wurde an manchen Stellen eine dicke Schicht schwarzmetallischer Lack aufgetragen – zum Beispiel bei „Invisible Front“ und „The Pentagram“ – wodurch „End of Days“ insgesamt etwas düsterer klingt als „Procreation of the Wretched“. Dazu trägt auch die gleichzeitig glasklare wie wuchtige Produktion bei, die jede fiese Gitarrenmelodie messerscharf durch den Äther schneiden lässt.
Ansonsten gibt es auf diesem Album keine großen Experimente, was aber auch gar nicht schlimm ist. DISCREATION sind eher so etwas wie die verlässlichen und kompetenten Handwerker, bei deren Anblick man sich sogar etwas freut, auch wenn man weiß, dass sie gleich mit einem ohrenbetäubend lauten Presslufthammer den Boden in deiner heruntergekommenen Bude aufreißen und einen Durchgang zum finsteren Kerker darunter anlegen werden.

Die Endzeit beginnt im düsteren Kerker

Auf der Todesblei-Landkarte lassen sich DISCREATION am ehesten noch bei den mittleren VADER-Hügeln oder der alten verlassenen GOREFEST-Ebene verorten – oder gleich in der Nähe von Landstrichen, die durch andere deutsche Todesschwadronen wie DESERTED FEAR besetzt wurden, wobei es natürlich immer einige markante Unterschiede und Besonderheiten gibt. Bei DISCREATION sind dies der breitflächige Sound und die markigen Riffs, die trotz aller Finesse eingängig bleiben udn direkt ins Blut schießen. Unterm Strich machen die Hessen Musik, auf die sich fast jeder Death Metal-Fan einigen können sollte, egal welche Schule oder welches Subgenre er nun bevorzugt. Passt also gut zur gemeinsamen Grillparty, wenn die Handwerker im Kerker fertig sind und die Endzeit beginnt.

04.11.2017
Exit mobile version