Disillusion - Back To Times Of Splendor

Review

Angesiedelt zwischen vorwärtstreibendem Progressive Metal, melodischen Black-Metal-Parts und eingängigen Death-Metal-Passagen beackern DISILLUSION ihr ureigenes Terrain und sind mit nur wenigen anderen Bands wirklich vergleichbar, auch wenn man Einflüsse von Bands wie Opeth oder In Flames nicht ausschließen kann. „Back To Times Of Splendor“ ergibt eine originelle Mischung, die prächtig Aggressivität und Melancholie vereint. Die Jungs sorgen für viel Abwechslung und das Album sprudelt vor Kreativität fast über. DISILLUSION präsentieren Spielkultur auf hohem Niveau mit vielen Finessen sowie einem variablen Songwriting und traumhaften Melodien. Gleich der erste Song reißt einmal alles zu Boden, was sich nicht mindestens zehn Meter tief in denselben eingegraben hat. Die Leipziger treten eine Soundlawine los, wie man sie in solcher technischen Perfektion nur selten erlebt. Die Band verweilt unbeeindruckt von Trends und Mode in seinem ganz eigenen, faszinierenden Sound-Universum, das durch Akustikgitarren, sphärische Gesangsharmonien und vertrackte, aber stets stimmige Breaks „Back To Times Of Splendor“ zu einem hochinteressanten, wenn auch anfangs nicht ganz leichten Hörgenuss macht. Die Komplexität der Songs fesselt immer wieder aufs Neue, und auch nach dem dritten, vierten und fünften Mal Durchhören erschließen sich immer neue Passagen, die einem zuvor nicht aufgefallen sind. Energiegeladene, frische und doch irgendwie melancholische Melodien, die eine Mischung aus harten und weichen, düsteren, dennoch so viel Licht ausatmenden Tönen darstellen, entfalten eine besondere emotionale Wirkung, die zwischen einem unglaublichen Wohlgefühl, Irritation und Begeisterung liegt. Erfinderische und bemerkenswerte Töne, denen es aber am Gefühl nicht mangelt werden zu einem vollständigen und komplexen Ganzen zusammengefügt und erschaffen eine Klangwelt, deren anziehender Kraft sich man nicht entziehen kann. DISILLUSION wissen mit ihrer Innovation und ihrem enormen Potential zu überzeugen, bezaubern und berühren auf IHRE Weise. Selten wurden Härte und Melancholie so perfekt zusammengebracht. Wer also Lust auf vielschichtige, anspruchsvolle Musik hat, die sich erst nach x Durchläufen bis zur letzten Nuance erschließt, kann hier bedenkenlos zugreifen!

19.04.2004
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