Draconian - Turning Season Within

Review

Nach dem so genannten Bonusalbum „The Burning Halo“ folgt nun mit „Turning Season Within“ endlich wieder ein regulärer Longplayer der Schweden DRACONIAN, „Arcane Rain Fell“ liegt ja mittlerweile auch schon wieder drei Jahre zurück. Wie die Zeit doch vergeht, nicht gerade im Doom-Metal-Tempo. Davon sind auch DRACONIAN mittlerweile ein wenig entfernt, denn das neue Werk zeigt sich facettenreicher, dynamischer, härter und sogar schneller als alle vorherigen Alben – ohne dabei die typischen Trademarks der Düsterheimer zu verleugnen. So sind die Stücke immer noch eine gekonnte Mischung aus Doom und Gothic Metal und zeichnen sich durch gepflegte Tristesse, gepaart mit Bedrohlichkeit und Melancholie, aus.

DRACONIAN anno 2008 klingen erwachsener, die Stücke wirken besser strukturiert, stärker arrangiert und es gibt sogar mal richtige Uptempo-Parts und wuchtige Doubelbass-Attacken. Dabei strahlen die einzelnen Songs nicht nur Düsternis aus, nein, hier und da schimmert auch mal ein Licht in der Dunkelheit. Auch wenn die Grundtendenz eher Traurigkeit ausstrahlt, so kann man doch verschiedene Stimmungen entdecken. Das Wechselspiel zwischen den Growls oder den Sprechpassagen von Anders und dem elfenhaften Gesang Lisas wirkt tatsächlich absolut nicht kitschig oder ausgelutscht, sondern klingt einfach nur schön und ergreifend, fern von jeglichem gekünsteltem Pathos. Gerade dieses Zusammenspiel haben DRACONIAN weiter verfeinert. Wuchtige Riffs, wunderschöne, traurige Leads, die kreativen Schweden wissen einfach, wie es geht!

„Turning Season Within“ bietet die gewohnte, einzigartig emotionale melancholische Gothic/Doom-Metal-Mischung, dieses Mal auf noch tiefgründigere Art und Weise. Die Stücke berühren die Seele des Hörers, fressen sich im Inneren fest und wollen nicht mehr loslassen. Gänsehautmomente gibt es zuhauf. Mehr über die einzelnen Stücke erfahrt ihr in unserem „Song By Song“ Special mit Gitarrist Johan Ericson. Sehr schönes, eindringliches Werk voller Tristesse, Wut, Verzweiflung, seelischen Schmerzen und schaurig düsterer Melancholie!

23.02.2008

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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