Draconian - Arcane Rain Fell

Review

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Einen wahrhaft erlesenen Leckerbissen liefern uns hier die Schweden DRACONIAN mit Ihrem neuem Album „Arcane Rain Fell“ aus dem Napalm Records Stall ab. Konnte bereits der Vorgänger „Where Lovers Mourn“ mit sehr schönem Gothic Doom Metal überzeugen, so ist der neue Opus noch härter, dunkler und der Perfektion ein Stückchen näher gerrückt. Passend zur musikalischen Ausrichtung der Band leitet ein Gewitter das 60,30 Minuten auf 8 Titel verteilte Album ein. Bereits mit den ersten Klängen der CD stellt sich eine schaurig schöne Atmosphäre ein, voll dunkler Romantik. Gleich vom ersten langsamen, sehr melodischen Gitarrenriff an erfasste mich eine wohlige Gänsehaut, welche mich durch das komplette Album begleitet hat. Das sehr doomige, erste Stück mit melodischen Gitarrenriffs, dezenten Keyboard-Soundteppichen sowie abwechselnd klarem Gesang und tiefen Growls erinnert mich an MY DYING BRIDE oder CRYPTAL DARKNESS. Nach ca. 4 Minuten setzt dann unverhofft wahrhaft zuckersüßer, sehr warmer und angenehmer weiblicher Gesang mit ein. Nun wechselt sich die männliche mit der weiblichen Stimme ab, was ein wenig an alte THEATRE OF TRAGEDY erinnert, jedoch meiner Meinung nach viel besser umgesetzt. Desweiteren möchte ich nicht unterschlagen, dass auch dezent passend Doublebass-Attacken eingesetzt werden, um das ganze variabel zu halten. Der erste Song „A Scenery Of Loss“ erstreckt sich auf eine epische Länge von 9 Minuten. Mit dem 2. Titel „Daylight Misery“ setzt man die doomige Ausrichtung fort, wobei hier zum Teil stilistische Parallelen zu MOONSPELL´S „Opium“ deutlich werden. Ein sehr beschwörender männlicher Gesang dominiert dieses Stück, wobei der Refrain sehr schön zweistimmig (männlich und weiblich) hervor getragen wird. Überhaupt möchte ich hier ausdrücklich die Sängerin Lisa Johannsson loben, gehört sie doch nicht zu diesen typischen Gothic Kehlchen mit dünner, viel zu hoher Sopran-Stimme, sondern verzaubert mit sehr angenehmen, warmen Gesang, ähnlich der CASKET Sängerin Karin Trapp. Song 3 „The Apostasy Canticle“ beginnt sehr langsam, um sich dann in wahren Ausbrüchen zu gipfeln mit härterem Riffing, angezogenem Tempo und tiefen Growls. Nach jedem Ausbruch folgt dann wieder die gewohnt düster melodiöse Doom Ausrichtung. Weiter geht es mit „Expotulation“, eine Art Intro zu dem folgenden Stück „Heaven Laid In Tears (Angels´Lament)“, in welchem eine beschwörende Stimme mit dezenten, im Hintergrund gehaltenen Chören und Keyboard spricht und gegen das Christentum hetzt. Der eigentliche Song folgt dann und wird mit Bass, Keyboard und Schlagzeug sehr ruhig eingeleitet. Was dann kommt, ist kaum in Worte zu fassen. Schönster weiblicher Gesang und eine zerbrechlich wirkende, melancholische Gitarrenmelodie, plötzlich setzt dann Herr Jacobsson mit seinen tiefen Growls ein, das Tempo wird erneut angezogen, man lässt hier wohl seiner Wut freien Lauf. Eine wunderschön abwechslungsreiche Nummer mit sehr viel Dynamik. „The Abhorrent Ray“, der 6. Titel erinnert stark an KATATONIA´S „Brave Murder Day“ Album oder aber auch an PARADISE LOST´S „The Last Time“. Die Gitarren werden offen angeschlagen, teils wird etwas Flanger (Effekt) darüber gelegt, was dem Ganzen einen „spacigen“ Charakter verschafft. Ebenso geht es mit „The Everlasting“, der 7. Nummer weiter. Zum Schluß folgt noch mal mit „Death, Come Near Me“ ein Song in wahrhaft epischer Länge von 15 Minuten. Dunkle Pianoklänge erfreuen den Genießer, ehe ganz erlesen wieder traurige, melancholische Gitarrenmelodien erklingen, wie sie auch von z. B. MY DYING BRIDE stammen könnten. Ein wahrhaftes Meisterwerk schleppenden Doom Metals. Bei diesem Song handelt es sich um eine Neuaufnahme des bereits auf dem Demo „Dark Oceans We Cry“ von 2002 erschienen Titels. Der Sound ist absolut fantastisch, wirklich alle Instrumente sind bestens ausgepegelt. Aufgenommen wurde im Underground Studio in Västeras unter der Leitung von Pelle Saether. Ein wirklich sehr starkes Album, wie geschaffen für kalte Winterabende, fernab von jeglichem Kitsch.

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26.01.2005

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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4 Kommentare zu Draconian - Arcane Rain Fell

  1. deader sagt:

    Moin,euer Link zu Napalm Records funzt net,ihr müßt vor dem *com* nen Punkt machen und kein Komma

    7/10
  2. Anonymous sagt:

    Freunde, holt euch dieses Album solange der Winter da ist. Ein monumentales Stück Kunst. Irgendwo hab ich den Begriff "Romantic Doom Metal" in Assoziation zu Draconian gehört – und er passt perfekt! Der Kern der Musik (vielleicht die Vocals) strömen Wärme/Geborgenheit aus, dennoch hat man das Gefühl sich in einem kalten, regnerischen Szenario zu befinden.

    9/10
  3. matze.786 sagt:

    Ich kann dem nur zustimmen. Eine absolut geniale CD mit einem hervorragendem 8.Song der alles in den Schatten stellt, was ich bis hierhin gehört habe!! KAUFEN!!!

    10/10
  4. akula sagt:

    Endlich habe ich diese Scheibe nun auch, war doch vom Vorgänger eher nicht so angetan, offenbart sich mir nach erstem hören eine wundervoll schleppend düstere Platte, die in den Gewässern von Novembers Doom schippert.

    Um auf den Vorkommentar einzugehen, es gibt Besseres, aber das hier Gebotene ist schon ziemlich gut. Was kritikwürdig wäre, ist der etwas uneigenständige Sound, sprich die Musik ähnelt stilistisch vielen Sachen und hebt sich von seiner Instrumentalisierung nicht sehr ab von anderen Bands. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Bei Draconian bin ich da guter Dinge und mal sehen, was die Zukunft noch so bringt.

    8/10