Draconian - Sovran

Review

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Das sechste Album der schwedischen Düster-Kombo DRACONIAN hört auf den Namen „Sovran“. Es ist das erste Album nach dem Ausstieg Lisa Johannssons, ihren Job am Mikro übernahm Sängerin Heike Langhans – und das Ergebnis ist eine überdurchschnittlich gute, wenn auch zum Ende hin schwächer werdende Veröffentlichung.

Den Auftakt bildet das gelungene „Heavy Lies The Crown“: Der Song überzieht den Hörer direkt mit Dunkelheit, heraufbeschworen von langsamen, chromatisch aufspielenden Gitarren. Untermalt von zaghaften Klavierakkorden beginnt eine zerbrechliche Strophe. Doch trotz eingängigen Refrains beherbergen die niederbrechenden Gitarren weiterhin die Schwermütigkeit des Beginns. Kombiniert mit der im Hintergrund gehaltenen Orgel entsteht ein stimmiger Einstieg und ein durch den Song geflochtenes Thema prägt sich heraus. Von Growls kontrastiert wirkt Langhans‘ Klargesang wie eine leise flüsternde Klage, von ähnlich flüchtiger Gestalt wie die Sängerin selbst.

Grundsätzlich sind alle Songs stimmig arrangiert, wenngleich recht limitiert in ihren Mitteln. Weitere Streichereinsätze wie in „The Wreched Tide“ stünden dem Album gut zu Gesicht, genau so punktuell aufwirbelnde Raserei. TRISTANIAs „Darkest White“ beispielsweise beweist, wie spannend dunkel gefärbter Metal sein kann. Die Kontraste sind stärker gezeichnet und die Kompositionen gleichzeitig fließender und entfalten so durchwegs eine Sogwirkung, die DRACONIAN nur anfänglich erzeugen. Außerdem meiden die Musiker sämtliche rhythmischen Experimente und bleiben dem Metrum jederzeit treu. Hin und wieder versprühen die heulenden Gitarren den Esprit neuerer AGALLOCH („Dusk Mariner“), jedoch ohne deren Entschiedenheit und die im direkten Vergleich wie ein nicht eingelöstes Versprechen wirkend.

Wenn es etwas wie Pop-Doom gibt, dann ist „Sovran“ von DRACONIAN dafür die Blaupause. Das könnte unter anderem daran liegen, dass Heike Langhans der Front-Nachtigall von WITHIN TEMPTATION ungeheuer ähnlich klingt. Vielmehr allerdings verschenken die „drakonischen“ Musiker ihr Potenzial durch ihre pathetische Herangehensweise an Text und Musik. Bei DRACONIAN werden Tränen Sterne, Liebende sind einander hoffnungslos ausgeliefert und stürzen so, wahlweise gemeinsam oder separat voneinander, ihrem Untergang entgegen. Vertont im Mollmorast der Schweden entsteht, zumindest ab der zweiten Albumhälfte, ein Gemisch, dass nicht selten übers Ziel hinausschießt. So kann „Sovran“ den in den ersten Songs aufgebauten Spannungsbogen nicht bis zum Ende aufrechterhalten. Zusätzlicher Schwachpunkt ist die zu saubere Produktion, die den langsamen, dunklen Metal-Klängen der Band seiner Ecken und Kanten beraubt. Durch diese Weichzeichnung wirkt die Melancholie nicht selten zu glatt oder gar aufgesetzt.

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05.03.2016

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