Dust Bolt - Violent Demolition

Review

Alle Achtung! Nicht nur das Tempo, mit dem diese Burschen aus dem bayrischen Lechtal loslegen, ist mehr als nur bemerkenswert, auch ihr bisheriger Aufstieg lässt sich als geradezu kometenhaft bezeichnen und geht mit einem Affenzahn vor sich.

Doch es kommt nicht von ungefähr, dass die erst 2006 gegründete und bis dato an sich erst mit einer einzigen Veröffentlichung (der 2010er EP „Chaos Procession“) an den Start gegangene Formation dermaßen durchstartet, schließlich konnten sich die Jungspunde schon auf zahlreichen Bühnen einen verdammt guten Namen machen. Wohl auch deshalb konnten DUST BOLT einen Deal bei einem renommierten Label ergattern um ihr Longplay-Debüt „Violent Demolition“ unters bangende Volk zu streuen.

Zwar erweckt dieses schon vor dem Erstkontakt eine gewisse KREATOR-Affinität, doch hat man sich erst einmal in die Chose eingehört, kann man sehr bald feststellen, dass wir es zwar sehr wohl mit eingeschworenen Fans von Mille und Co. zu tun haben, ebenso aber auch mit „jungen Wilden“, denen es offenbar fern liegt, irgendwas anderes als ihre eigene Gangart auch nur wahrzunehmen.

Durch die charmant-ungestüme, wie auch ungemein rohe und heftige wie auch geradezu „sture“ Vortragsweise der Bayern muss man den Vergleich auch noch insofern relativieren, dass hier lediglich das Frühwerk von KREATOR als Inspirationsquelle benutzt wurde, dafür aber offenbar auch in jenen Tagen ähnlich harsch agierende Zeitgenossen wie DESTRUCTION, sowie diverse Brachial-Thrasher aus der Bay Area und (fast schon obligatorisch) die frühen SLAYER.

Die Bayern gehen es also durchwegs hurtig und mit viel Herzblut und Wucht an, sind allerdings hinsichtlich der ganz großen Momente noch ein gutes Stück von den erwähnten Heroen entfernt. Doch das ist insofern nicht weiter schlimm, da die Burschen zum einen noch blutjung sind und – vorausgesetzt DUST BOLT können ihr bisheriges Tempo halten – zum anderen wohl auch in Bälde schon mit Nachschlag an den Start gehen dürften, auf dem sie sich dann ohnehin ein wenig routinierter zeigen werden.

Auf jeden Fall aber kann man diesen Jungs jetzt schon attestieren, sich auf dem richtigen Weg nach ganz oben zu befinden, und wer weiß, ob es für DUST BOLT nicht bald auch wieder nach WACKEN geht – und diesmal nicht bloß als Vertreter der Heimat beim „Battle“.

18.11.2012
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