Dying Fetus - Reign Supreme

Review

Hui, da haben DYING FETUS wohl eine kleine Veränderung vorgenommen. Nein, nein, nicht musikalisch, aber das Cover ihres Albums „Reign Supreme“ ist ungewohnt Death-Metallig. Jeder, wie er es mag, ich jedoch finde das Artwork absolut fantastisch. Gleichzeitig stelle ich fest, wie wichtig doch ein gutes, zur Musik passendes Frontcover ist, das ruhig ein wenig beeinflussen darf, denn es geht dabei auch um das Zusammenspiel zwischen Optik und (guter) Musik. Mir gefällt das Artwork deutlich besser als alles, was DYING FETUS bis dato gebracht haben und mit der Musik verhält es sich tatsächlich ähnlich. Nochmal nein, es gibt keine Runderneuerung, eher eine Konzentrierung der Stärken der Band. Ich finde, dass DYING FETUS seit „Killing On Adrenaline“ keine herausragende Platte mehr veröffentlicht haben, beziehungsweise ein Album, das es sich lohnt zu besitzen. „Reign Supreme“ lohnt sich dafür nicht nur für alle Anhänger der Ami-Knüppler, sondern auch für all jene, die auf heftigen, brutalen Ami-Death mit technischer Ausrichtung und Urzeit-Vocals stehen.

Neunmal braten uns die Jungs aus Annapolis/Maryland saftig was um die Ohren und zelebrieren das, was sie am besten können ausgiebig und schmerzlos. Ich habe sogar das Gefühl, dass sie endlich wieder vermehrt und auch kompromissloser Gas geben, selbst wenn die obligatorischen Nackenbrecher-Grooveparts natürlich nicht fehlen dürfen. DYING FETUS blasten auf der Scheibe ordentlich die Fliegen von der Windschutzscheibe und beweisen dabei viel Geschick beim Songwriting und bei den Details einzelner Parts. „Subjected To A Beating“ zum Beispiel nimmt zwischendurch immer realativ plötzlich viel Fahrt auf und hämmert alles in Schutt und Asche, total geil. Einzelne Gravityblasts gibt es auf dem Rundling auch zu lauschen, ebenso wie richtig geile Doublebass-Ideen („Devout Atrocity“). Überhaupt wird hier viel Energie und Brutalität transportiert, abgedrehte Soli-Melodien inklusive.

Der Sound ist nicht steril gehalten und besonders das Schlagzeug klingt nicht übertrieben synthetisiert. Dafür nehme ich auch gerne eine old-school-ploppende Snare in Kauf, welche besonders bei den schnellen Parts schön besticht und nicht im Sound-Brei untergeht. Die Gitarren klingen auch erstaunlich sauber produziert und sind dabei trotzdem heavy as fuck. Der Gesang ist typisch DYING FETUS, entsprechend oft ultratief und trotzdem verdammt gut hörbar. Ich behaupte mal, dass DYING FETUS lange nicht mehr solch eine harte und gleichfalls transparente Scheibe am Start hatten. Hier werden gnadenlos Knochen gebrochen. Starkes Teil. Zukünftig bitte weiter so mit dieser amtlichen Rammelattacke, Fratzengeklatsche, rums bums und so…

20.05.2012
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