Eden Weint Im Grab - Trauermarsch Nach Neotopia

Review

„Trauermarsch nach Neotopia“ – diesen Titel trägt das neue, zweite Album von EWiG, und es klingt wie das berühmte lachende und weinende Auge. Was hinter dem Trauermarsch in die doch eigentlich Hoffnung ausstrahlende neue Welt steckt, dass wird sich der Hörer anhand der Texte selbst erschließen müssen.

Einen regelrechten Trauermarsch im literarischen Sinne hat beinahe auch das Album erlebt, welches jetzt nach knapp 2 Jahren und einigem Hin- und Her mit Labels endlich den Weg an die Öffentlichkeit gefunden hat. Der Download-Erfolg des Debütalbums rief sprichwörtlich nach einem „echten“ Release des Nachfolgers.

Und wer schon den Erstling in sein Herz schließen konnte, wird das sicherlich auch mit dem Zweitwerk tun können. „Trauermarsch…“ bietet 14 neue und eingängige Songs, die in ihrer Gesamtheit zwischen den Stühlen stehen, und es einer klaren Positionierung schwer machen. Es steckt viel Gothic-Flair darinnen, aber auch Dark Metal, was immer man auch mit diesem Begriff persönlich assoziiert. Aber bei EWiG geht es ohnehin weniger um Stilfragen, sondern um düstere Atmosphäre und vor allem die Aussage der Songtexte.
Schwarzromantische Klänge, rhythmisch starke Gitarren und sogar cluborientierte Beats sind nur ein paar der Zutaten, die Mr. Blake für seine Musik verwendet. Vermutlich lag auch darin die Sorge der Labels: Wie soll man das an den Mann bringen, was sich dermaßen hartnäckig eines greifbaren Namens verweigert?

Die Musik spricht jedenfalls für sich selbst, und entfernt kommen mir EWIGHEIM, oder noch eher THE VISION BLEAK in den Sinn. Das Album wird polarisieren, Zweifler und Interessierte gleichmaßen sollten mal in das Debüt oder in die Teaser-EP reinhören, die seit ein paar Tagen als Download auf der Bandseite bereitsteht. Es wird abschrecken, begeistern und auch überraschen.

29.04.2008
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